Trainer Andreas Hinkel strahlt zum Saisonstart Optimismus aus. Foto: Baumann

Die zweite Mannschaft des VfB steht natürlich im Schatten der Bundesliga-Profis. Am Samstag starten sie in Steinbach in die Regionalliga-Saison. Die Ziele? Klassenverbleib und Spieler entwickeln.

Stuttgart - Andreas Hinkel hatte sich Anfang der Woche für drei Tage abgeseilt. Dienstlich wohlgemerkt. Der Coach des VfB Stuttgart II war auf dem Internationalen Trainer Kongress (ITK) in Bochum. Im Kreis von 1200 Kollegen. Ein Tenor des Treffens: die Übungsleiter im Fußball werden immer jünger. Die Mannschaften auch. Zumindest die von Hinkel. In einer Statistik führt sie bereits die Tabelle an, sie hat den geringsten Altersdurchschnitt, obwohl noch drei andere zweite Teams in der Regionalliga Südwest starten.

„Wir sind eben eine U 23, und dürfen nur drei ältere Spieler einsetzen“, sagt Hinkel. Wobei der VfB in dieser Saison nicht einmal diese Quote ausschöpft, nachdem Marvin Wanitzek den Verein in Richtung Karlsruher SC verlassen hat und das Urgestein Tobias Rathgeb nach seiner Spielerkarriere als Co-Trainer der eigenen U 19 nun nicht nur altersmäßig – beide sind 35 – auf Hinkels Spuren wandelt. Der sagt: „Er reißt eine Riesenlücke.“ Nicht nur als Leitfigur, auch sportlich. Dennoch ist der Coach zuversichtlich, dass die Mannschaft in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun hat. Das genießt Priorität, neben der Funktion als Ausbildungsmannschaft.

Fehelr in der Vergangenheit

„Wir wollen die Spieler an die erste Mannschaft heranführen.“ Und das erfolgreicher als zuletzt, in der vergangenen Saison hat den Sprung lediglich Berkay Özcan geschafft – aus der A-Jugend heraus. „Man muss aber auch sehen, wie viele Nationalspieler bei uns ausgebildet worden sind. Da wurden in der Vergangenheit eben falsche Entscheidungen getroffen“, betont Hinkel und denkt zum Beispiel an Joshua Kimmich.

Nicht zuletzt deshalb hat die zweite Mannschaft in Hinkels Augen ihre Berechtigung, nachdem etliche Bundesligisten diese Teams inzwischen abgemeldet haben, wie zum Beispiel Eintracht Frankfurt. Die Folge? Plötzlich hat Nachbar Mainz 05 II einen Riesenzulauf bekommen, wie Hinkels dortiger Kollege Fabian Gerber auf dem ITK ganz aktuell zu berichten wusste. Also will Hinkel alles dafür tun, den Worten auch Taten folgen zu lassen. „Es geht um die erste Mannschaft, da stehen bei uns alle Türen offen.“ Und zwar in beide Richtungen.

Sprungbrett und Auffangbecken

Nicht nur als Sprungbrett, sondern auch als Auffangbecken für Spieler, die oben möglicherweise nicht zum Zuge kommen. „Ich stehe mit Hannes Wolf in ständigem Austausch und wenn er das wünscht, ist es selbstverständlich, dass der Spieler bei uns zum Zuge kommt.“ Das wollen natürlich auch die externen Neuzugänge. Als da wären die zwei Torhüter Florian Kastenmeier (FC Augsburg II) und Ramon Castellucci (1. FC Nürnberg II) sowie die beiden Außenverteidiger Lars Össwein (1. FC Kaiserslautern II) und Niklas Sommer (Nürnberg U 19) sowie Hayk Galstyan (Bochum U 19).

Wobei Hinkel davor warnt, die vierte Liga grundsätzlich zu unterschätzen: „Ein Verein wie Schalke ist sogar aus der Regionalliga abgestiegen.“ Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Rückkehr in die dritte Liga zwar erstrebenswert ist, aber auch schwierig. Erst einmal gilt es, gut in die Saison zu starten, wobei die Aufgabe am Samstag beim Vorjahresfünften Steinbach nicht leicht wird. Das erste Heimspiel folgt acht Tage später gegen den SSV Ulm im Gazi-Stadion. Auch in dieser Saison wird aber – wenn möglich – im Schlienz-Stadion gespielt. Egal ob Cannstatt oder Degerloch, in der Zuschauertabelle wird der VfB auch diese Saison einen Abstiegsplatz belegen. Hoffentlich nur da.

VfB Stuttgart II - Regionalliga

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