Keine gute Laune nach dem Schlusspfiff: Der VfB Stuttgart verliert mit 0:2 bei Hertha BSC Berlin. Foto: Pressefoto Baumann

Manch einer hatte vor der Auftakt-Partie des VfB Stuttgart bei Hertha BSC Berlin schlimmeres befürchtet. Am Ende setzte es zwar eine 0:2-Niederlage, es war aber längst nicht alles schlecht.

Berlin - Der VfB Stuttgart hat sein erstes Spiel nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga verloren – mit 0:2. Dabei zeigte die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf bei Hertha BSC im ersten Durchgang eine gute Defensivleistung. Mit dem ersten Fehler gerieten die Gäste aber in Rückstand und hatten im Angriff nicht die nötige Konsequenz, um zurück zu schlagen.

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Spielidee Hannes Wolf entschied sich für ein 4-2-3-1-System. Eine Überraschung hatte der Trainer des VfB Stuttgart dennoch parat: Er bot Orel Mangala im defensiven Mittelfeld auf. Damit kehrte der VfB zwar zu der taktischen Formation zurück, die er während der Vorbereitungsphase meistens praktiziert hatte, die ursprünglich angedachte Doppelsechs mit Ebenezer Ofori und Dzenis Burnic war jedoch gesprengt. Denn neben Mangala spielte der Kapitän Christian Gentner. Und die Vorgabe war klar erkennbar: Die Stuttgarter zogen sich zurück, um aus der defensiven Ordnung heraus zu kontern. Eine Hälfte lang klappte der eine Teil des Plans gut. Nach dem Rückstand war jedoch die Offensive noch mehr gefordert – und da klappte weiterhin wenig, zumindest was den Abschluss anbelangte. „Wir brauchen noch mehr Konsequenz, um den Ball auch reinzuschießen“, sagte Wolf.

Spielentscheidend Unmittelbar nach der Pause erlaubte sich der VfB Stuttgart die entscheidende Unaufmerksamkeit. Auf der linken Abwehrseite wurde Ailton, der im ersten Abschnitt gut gespielt hatte, ausgetanzt und Mathew Leckie traf zum 1:0 (46.). Damit zeigte sich der große Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Liga: Gleich der erste Gästefehler wurde ausgenutzt – und die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf war im Gegenzug nicht mehr in der Lage, einen Treffer zu erzielen. Trotz einiger Möglichkeiten, die sich dem VfB jeweils in den Phasen nach den Gegentoren boten. „Da hat die Mannschaft gut reagiert“, sagte Trainer Hannes Wolf.

Spielentscheider: Mathew Leckie war auf Seiten von Hertha BSC der Mann des Spiels. Denn in seinem ersten Bundesligaeinsatz für die Berliner erzielte er beide Tore für die Gastgeber. Auch ansonsten machte der Neuzugang vom FC Ingolstadt einigen Betrieb auf seiner Seite. Seinen zweiten Treffer erzielte der Australier nach einem Eckball, den der VfB nicht gut verteidigte. Beim VfB lief in der Offensive dagegen nicht wirklich viel zusammen. Die beiden Außenangreifer Josip Brekalo und Takuma Asano setzten sich kaum durch, Chadrac Akolo zeigte nur ein paar Mal gute Ansätze und Simon Terodde kam selten in den gegnerischen Strafraum. Für Leckies Aufschwung, der in der vergangenen Saison nicht getroffen hatte, zog Hertha-Trainer Pal Dardai die Künste von Andreas Thom heran. Der frühere Stürmer kümmert sich bei den Berlinern extra um die Offensivspieler.

Wortspiel: Trotz des Sieges fand Pal Dardai kritische Worte. „Die 1:0-Führung hat uns unsicher gemacht, die 2:0-Führung hat uns sogar total unsicher gemacht“, sagte der Hertha-Trainer und verstand die Fußballwelt nicht mehr. „Denn wenn der Anschlusstreffer fällt, dann Halleluja …“ Doch den Stuttgartern gelang es nicht, den Ball im Hertha-Kasten unter zu bringen. Takuma Asano und Anastasios Donis waren nah dran.

Spielplan: Nach der Auftaktniederlage in Berlin steht der VfB nun am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 schon unter Druck, um einen Fehlstart zu vermeiden. „Hertha hat eine routinierte Leistung für den Sieg genügt, gegen Mainz wollen wir besser sein, um zu gewinnen“, sagte Hannes Wolf. Der Trainer des VfB Stuttgart will die Begegnung im Olympiastadion gewohnt gewissenhaft aufarbeiten, um sein Team gut vorzubereiten. Gut möglich, dass dann Holger Badstuber und Dennis Aogo zu mehr Einsatzminuten kommen.