Die Antibabypille ist zwar die beliebteste Verhütungsmethode – aber nicht unbedingt die beste. Foto: dpa

Der Skandal um die umstrittene Antibabypille von Bayer, die in Frankreich vom Markt genommen werden musste, hat viele Frauen verunsichert. Dabei gibt es eine große Auswahl anderer Verhütungsmethoden – mit unterschiedlicher Wirksamkeit.

Stuttgart - An der Pille für den Mann versuchen sich die Forscher seit Jahren – bisher ohne Erfolg. Weshalb Verhütung meist Frauensache ist. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe verhüten etwa 41 Prozent aller gebärfähigen Frauen. Die Pille ist dabei das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel in Deutschland – doch nicht immer die beste.

Die modernen Antibabypillen stehen im Verdacht, das Risiko für Blutgerinnsel zu erhöhen. Denn die darin enthaltenen Geschlechtshormone wirken sich auch auf die Blutgerinnung aus. Bei dem Medikament Diane-35 von Bayer sogar erheblich: Das als Aknemittel zugelassene und auch als Antibabypille eingenommene Präparat wird in Frankreich mit vier Todesfälle infolge von Thrombosen in Verbindung gebracht. Es wurde nun vom Markt genommen. In den übrigen 134 Ländern, darunter auch Deutschland, wird diese Pille weiter verkauft. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn erklärte, es gebe derzeit keine „veränderte Datenlage im Zusammenhang mit Diane-35“. Dennoch will die Europäische Arzneimittelagentur diese Pille erneut prüfen.

Für Frauen gibt es aber auch andere Möglichkeit der Verhütung: Die Deutsche Gynäkologische Gesellschaft rät, sich regelmäßig beraten zu lassen, um die Verhütung auf die Lebenssituation, das Alter, Erkrankungen und Gewohnheiten abzustimmen.

Die Wirksamkeit von Verhütungsmitteln wird mit Hilfe des Pearl-Indexes verglichen. Ein Pearl-Index von 1 bedeutet, dass eine von 100 Frauen mit der gewählten Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger geworden ist.