So können User des „Sorten-Kreation“- Tools ihre eigne Schokolade erfinden. Foto: Screenshot/rittersport.de

Nach dem riesen Erfolg um die virale „Einhorn“-Schokolade muss man sich fragen: Welche außergewöhnlichen Schokoladensorten wären denn noch möglich? Online sind Vorschläge möglich, wir haben die skurrilsten und bislang beliebtesten gesammelt.

Stuttgart - Nach 20 Stunden war sie ausverkauft. Nach kürzester Zeit war die Einhornschokolade vom waldenbuchner Süßwarenfabrikant „Alfred Ritter GmbH“ weg, der Online-Shop zeitweise zusammengebrochen und das Netz drehte völlig durch. Nach dem Ausverkauf wird die Schokolade mit Einhorn auf der Verpackung fast schwarzmarktähnlich auf Ebay für das 15-fache des normalen Preises gehandelt. Zudem kursieren im Internet auf Seiten wie „Pinterest“ schon seit Monaten und Jahren Bilder von „gefälschten“ Ritter Sport Kreationen, etwa „Pasta Bolognese“ oder „Grillanzünder“.

Wie kann Schokolade einen solchen Hype entstehen lassen? „Wir hören da vor allem auf unsere Community, auf den sozialen Medien und auf unserer eigenen Website“, sagt Pressesprecher Thomas Seeger von Ritter Sport. Auf der Website des Unternehmens können User eigene Sorten „kreieren“, sprich Zutaten und Name für eine fiktive Sorte auswählen. „Da gibt es dann teilweise auch recht spitze Vorschläge.“ Etwa die Sorte „Flachmann 2.0“, mit dem Inhalt Salz, Zitronenbrause und Tequila. Oder die Variation „Jokorette“ mit unter anderem Lauch und Harzer Roller in der Schokolade, die eine Hommage an Joko Winterscheidt aus „Circus Halli-Galli“ sein soll.

„Einhornpups“ als Geistesblitz

So ziemlich alles kann vorgeschlagen werden, den kreativen Köpfen im Internet sind keine Schranken gesetzt. Mehrere Tausend Vorschläge sind bereits eingegangen, seit das Tool vor zwei Jahren an den Start ging. „Wir sind auch als Unternehmen sehr stolz unseren Konsumenten so auf Augenhöhe begegnen zu können.“ Jeder Vorschlag kann kommentiert und diskutiert werden, auch Mitarbeiter chatten kräftig mit.

Das Einhorn, das inzwischen schon seit geraumer Zeit als Glorifizierungsfigur im Internet kursiert, wurde so auch innerhalb der Schoki-Lover-Community groß diskutiert. Immer mehr Vorschläge zum Thema „Einhorn“ wurden eingereicht. „Wenn sich das dann so verdichtet, dann nehmen wir das auch auf.“ Schon die vorhergehende Special Edition „Äffle und Pferdle“ war der Geistesblitz einer externen Person.

„Wir haben da unserer Community auch sehr viel zu verdanken“, so Seeger weiter. „Wir sind sehr froh über so einen Austausch zwischen den Menschen und dem Unternehmen (...). Früher hatten halt interne Leute Ideen, teils auch Leute die nur die Maschinen bedienten. Heute funktioniert das anders“.

Nachdem man die Kreativ-Hürde überwunden hatte, bleiben technische Schwierigkeiten. Produktion, Lager, Zutaten. So braucht eine Sorte mindestens ein halbes Jahr Vorlauf, für ganz ausgefallene Kreationen sogar eine eigene Sonder-Fertigungsstraße.

Man gibt sich vorsichtig optimistisch

Für die Einhornliebhaber gibt es noch eine gute Nachricht: Während es anfangs noch hieß, eine Nachproduktion stehe außer Frage, klingen nun andere Töne an. Eine weitere Auflage der Schokolade in pinker Glitzerverpackung „werde geprüft“. Seeger gibt sich auf Nachfrage hin „vorsichtig optimistisch“. Eine Nachproduktion liegt jetzt wohl nicht mehr ganz im Bereich des Unmöglichen. Zuletzt taten viele in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter ihrem Unmut kund, keine Chance auf eine Tafel gehabt zu haben. „Man möchte die Leute natürlich auch nicht enttäuschen“. Man könne nur leider nichts versprechen, da vor allem logistische Fragen noch ungeklärt sind. Doch selbst wenn die Waldenbuchener zum Schluss kommen nochmal die Produktion umzustellen, kann man wohl frühestens in vier Wochen mit einem erneuten Verkaufsstart rechnen.

In unserer Bildergalerie finden sie die verrücktesten Vorschläge der Ritter Sport-Community.