Der neue Blitzer ist für die öffentlichen Kassen wie eine Gelddruckmaschine Foto: Peter-Michael Petsch

Für die Tempojäger an der Autobahn ist es ein Auftakt nach Maß: Wenn der neue Blitzer an der A 8 weiter so viele Sünder erwischt, könnte das Land binnen eines Jahres über 15 Millionen Euro kassieren.

Für die Tempojäger an der Autobahn ist es ein Auftakt nach Maß: Wenn der neue Blitzer an der A 8 weiter so viele Sünder erwischt, könnte das Land binnen eines Jahres über 15 Millionen Euro kassieren.

Stuttgart - Die stationäre Blitzanlage an der A 8 zwischen dem Kreuz Stuttgart und dem Dreieck Leonberg ist die vierte und jüngste der Tempomessanlagen auf der Strecke zwischen Flughafen und Leonberg – und sie stellt die anderen in den Schatten: Nach den ersten Auswertungen seit Ende Mai wurden täglich mehr als 2000 Fahrer geblitzt – ein trauriger Rekordwert. Zum Vergleich: Die anderen Anlagen am Flughafen, in Möhringen und Leonberg hatten bei ihrem Start vor einem Jahr 1500 Sünder täglich erwischt – zusammengerechnet.

Für die Landeskasse würde ein solcher Wert jährliche Einnahmen von knapp 22 Millionen Euro über die Zentrale Bußgeldstelle bedeuten. Abzüglich nicht verwertbarer Aufnahmen blieben hochgerechnet immer noch 15,3 Millionen Euro übrig. Dabei ist ein durchschnittliches Bußgeld von 30 Euro zugrunde gelegt.

Wie gemeinsame Recherchen von Stuttgarter Nachrichten und Radio Antenne 1 ergaben, würde die neue Anlage so alleine mehr Geld in die Kasse spülen, als das Land für alle vier Anlagen zusammen veranschlagt hat. Demnach wird mit jährlich 400 000 erwischten Sündern und zwölf Millionen Euro Bußgeld gerechnet. Nach dem bisherigen Trend würde der neue Blitzer alleine 730 000 Fälle erbringen – gut 350 000 davon für ein Bußgeldverfahren verwertbar.

Autofahrer werden einmal auf das Limit hingewiesen, dann blitzt es

Zahlreiche Autofahrer fühlen sich von den Anlagen zu Unrecht fotografiert. Das für die Technik zuständige Regierungspräsidium Tübingen schließt indes technische Fehler aus. Allerdings wird auf das geltende Tempolimit von 100 km/h nur einmal hingewiesen. Eine Abkehr von eigenen Maßstäben: Auf Höhe Stuttgart-Flughafen hatte das fehlende Prinzip der Zweifach-Vorwarnung letztes Jahr dazu geführt, dass das Land diese Bußgeldbescheide zurückzog.