Im Logistikzentrum werden auch Polizisten neu eingekleidet. Foto: factum/Archiv

Der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat den Ditzingern Hilfe bei der Lösung ihrer Verkehrsprobleme zugesagt. Doch davon ist nicht viel zu merken.

Ditzingen - Im Süden nichts Neues: dabei hatte der baden-württembergische Verkehrsminister vollmundig versprochen, den Ditzingern dabei behilflich zu sein, die Verkehrsprobleme im Süden der Kernstadt zu lösen. Doch davon ist bisher nicht viel zu sehen. Das jedenfalls geht aus einem Schreiben des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft an den Oberbürgermeister Michael Makurath hervor. Darin heißt es, ein Verkauf von Flächen des Logistikzentrums werde nur möglich sein, wenn für das Land „eine wirtschaftlich vertretbare Ersatzlösung gefunden werden kann“.

Die Ditzinger wollen den Autobahnzubringer, die Siemensstraße, verbreitern. Doch das geht nur, wenn das Logistikzenturm des Landes weicht. Dort gibt es Polizeiuniformen, Handschellen, Büromaterial. Das Versorgungszentrum aller Dienststellen des Landes muss für die Verbreiterung umziehen – offen ist, wohin.

Unklar ist zudem, wer für die Kosten aufkommt, die mit dem Ausbau der Siemensstraße einhergehen. Die Stadt – weil das Vorhaben in ihrem Interesse ist und es sich noch um eine Kommunalstraße handelt? Oder doch das Land, weil die Straße zur Landesstraße umgewidmet wird?

Kostenfrage ungeklärt

Soweit ist die Sache freilich noch gar nicht gediehen, um schon darüber diskutieren zu können. Zunächst müsse „durch ein Gutachten geklärt werden, welche Anforderungen ein modernes Logistikzentrum erfüllen muss, und welcher Flächenbedarf dafür erforderlich ist“, heißt es in dem Schreiben an Makurath weiter. Das Gutachten soll bis Ende Mai vorliegen.

Der Ausbau der Siemensstraße ist für die Ditzinger die zweitbeste Lösung, um der Verkehrsprobleme Herr zu werden. Sie fordern einen zweiten Autobahnanschluss, den die Gerlinger Nachbarn aber strikt ablehnen. Eben wegen dieses Dissenses macht der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Ditzingern wenig Hoffnung auf eine Realisierung. So war es sozusagen ein Zugeständnis von ihm, dass er den Ditzingern bei einem Besuch im Strohgäu Unterstützung bei der Lösung ihrer Verkehrsprobleme zusicherte.

Die Gerlinger Ablehnung hatte die Zustimmung des Bundes – dem Bauherrn und Geldgeber eines Autobahnanschlusses – von vornherein nahezu unmöglich gemacht. Das Land würde darauf wenig Einfluss haben, machte Hermann den Ditzingern klar. Weil er aber die Problematik sah, bot er seine Unterstützung an.