Noch im Mai soll sich die Schranke in der Hofener Straße wieder senken Foto: Max Kovalenko

Der SPD-Fraktionschef im Gemeinderat liebäugelt plötzlich damit, die Hofener Straße rechts des Neckars in den Sommermonaten nur an Sonntagen für Radfahrer und Inlineskater und sonstige Freizeitnutzungen zu reservieren. Die Fraktion will noch mal diskutieren.

Stuttgart - Im Streit um die saisonale Sperrung der Hofener Straße bahnt sich möglicherweise ein neuer Kompromiss an. OB Fritz Kuhn (Grüne) möchte die Straße im Sommer an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen abgesehen von der Nachtzeit für Autos und Motorräder sperren. Jetzt könnte ihm aber die Mehrheit im Gemeinderat abhandenkommen.

SPD-Fraktionschef Martin Körner hat Sympathie dafür, die Straße am rechten Neckarufer nur an Sonn- und Feiertagen den Radfahrern und Inlineskatern vorzubehalten.

Diese Idee war in einer gemeinsamen Sitzung dreier Bezirksbeiratsgremien aufgekommen. Die Grünen, die bisher mit der SPD sowie SÖS/Linke-plus für die Wochenendsperrung kämpften, hat Körner bereits vorgewarnt: Die SPD werde noch einmal „ergebnisoffen diskutieren“, wenn in den betroffenen Bezirken die dort gewünschten Informations- und Ausspracheabende für die Bürger vorbei sind.

Die Bezirksbeiratssitzung hat Körner aufgezeigt, dass man die Sperrung in der von der Verwaltung geplanten Form „nicht so einfach durchziehen kann“. Man sollte jetzt versuchen, das Thema „so weit wie möglich im Kompromiss hinzukriegen“, sagte Körner unserer Zeitung. Mit dem Vorschlag der Sonntagssperrung könne man vielleicht sogar den Bezirksbeirat Münster ins Boot kriegen, meint der SPD-Fraktionschef. In Münster, wo man Verkehrsverlagerungen befürchtet, sind die Proteste besonders stark.

Inhaltlich kann Körner die Idee auch nachvollziehen: An Samstagen werde die Straße von Autofahrern benützt, die zum Einkaufen wollten. Die Zahl der Radler und Inlinefahrer sei dann geringer, an den Sonntagen dagegen hoch.