Mit dem Auto dürfen hier nur Menschen fahren, die einen Garten an der Strecke bewirtschaften. Foto: Archiv Sägesser

Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen, weil Autofahrer die verbotene Abkürzung zwischen Sillenbuch und Rohracker nutzen.

Sillenbuch - Nachdem es kürzlich in Rohracker zweimal um Haaresbreite an Unfällen mit Kindern vorbei gegangen ist, haben Anwohner erneut Alarm geschlagen. Dass der Schleichverkehr kein subjektiv empfundenes Problem ist, das ist nun auch amtlich, nachdem die Stadt an einem gewöhnlichen Dienstag vor Ort Zählungen vorgenommen hat. Das Ergebnis stellte jüngst Andreas Hemmerich, bei der Stadt für die Verkehrsentwurfsplanung zuständig, im Bezirksbeirat Rohracker vor.

Demnach wurden zwischen 7 und 9 Uhr 69 Autos und vier Transporter gezählt, zwischen 16 und 18 Uhr waren es 76 Pkw, vier Transporter und vier Motorräder. Aufschlussreich ist auch die Bewegungsrichtung: Morgens gingen 43 Prozent der Fahrzeuge aus Richtung Rohracker aufwärts, abends fast die identische Zahl in die Gegenrichtung. Da zudem Dreiviertel der Fahrzeuge Stuttgarter Kennzeichen hatten, wird der Hohlweg offensichtlich überwiegend von Einheimischen benutzt. Für Hemmerich ist damit „der Nachweis für Schleichverkehr erbracht – und die Anzahl der Verstöße ist beachtlich“. Im Gremium fiel deshalb das Wort von einem „hausgemachten Problem“.

Da dieses Problem mangels Personal nicht mit vermehrten Kontrollen in den Griff zu bekommen ist, wird nun über „bauliche Unterbrechungen des Weges nachgedacht“. Bodenschwellen gelten allerdings als gefährlich für Radfahrer. Und eine Zulasserschwerung mittels Schranke auf Sillenbucher Seite gilt ebenfalls als problematisch: „Es ist nur eine Lösung denkbar, die für alle gilt. Auch für landwirtschaftlichen Verkehr und für die Gartenbesitzer.“ Für eine Totalsperrung fand sich aber auch keine Mehrheit. So resümierte Hemmerich: „Wir können im Moment keinen sinnvollen Beschluss fassen. Aber wir bleiben dran.“