Der Einladung der CDU-Bezirksgruppe Möhringen zu einem Vor-Ort-Termin sind am Samstag Vormittag gut 60 Anwohner der Sigmaringer Straße gefolgt. Foto: Rebecca Stahlberg

Bei einem Vor-Ort-Termin in der Sigmaringer Straße nimmt die CDU Möhringen Anwohnerwünsche auf. Der Hintergrund ist die geplante Umgestaltung der Filderbahnstraße.

Möhringen - Der Lärmpegel ist so hoch, dass man die Anwohner kaum versteht. Es ist Samstag Vormittag, die Autos brausen auf der Sigmaringer Straße vorbei. Gut 60 Anwohner stehen auf dem Bürgersteig auf Höhe der Widmaierstraße. „Ich muss sehr laut sprechen, damit Sie mich überhaupt verstehen. Und damit sind wir schon beim Kern des Problems“, sagt einer von ihnen.

Verschlechterung der Wohnqualität befürchtet

Er und die anderen sind einer Einladung der CDU-Bezirksgruppe Möhringen gefolgt, die die Anwohner befragen möchte. Hintergrund ist die geplante Umgestaltung der Filderbahnstraße. Im Zuge derer soll unter anderem eine Vorfahrtsstraße von der Hechinger Straße in die Sigmaringer Straße eingerichtet werden, damit die Filderbahnstraße beruhigt wird. Im Januar haben sich die Anwohner der Sigmaringer Straße mit einem Brief an den Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann gewandt und im Bezirksbeirat vorgesprochen. Man befürchte, dass sich die Wohnqualität in der Sigmaringer Straße wegen der steigenden Verkehrsbelastung noch weiter verschlechtert. Die CDU hat das Thema aufgegriffen und will einen fraktionsübergreifenden Antrag formulieren.

„Es gibt zu viele Raser hier“

CDU-Bezirksbeirat Fred Wagner fasst kurz zusammen, was im Brief der Anwohner zu lesen ist. Die Anwohner der Sigmaringer Straße haben sich bereits Gedanken gemacht, wie man die Verkehrsbelastung reduzieren könnte: Tempo 30, eine stationäre Radaranlage und ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr stehen im Raum. Diese Wünsche bestätigen die Anwohner nochmals in ihren Wortmeldungen: „Es gibt zu viele Raser hier. Ich bin schon mal angefahren worden“, berichtet einer. Er plädiere vor allem für Geschwindigkeitskontrollen. „Die Stadt sollte für Menschen und nicht für Autos attraktiver gestaltet werden“, fügt er hinzu. Eine Frau erzählt, dass die Lastwagen oft einen Teil des Bürgersteigs mitbenutzen, weil es so eng ist, und ihr kleiner Sohn bereits zweimal beinahe Unfallopfer geworden wäre. Ein Durchfahrtsverbot sei nötig. Ein Mann berichtet, dass er vor Jahren bereits auf das Ordnungsamt mit der Bitte um Tempo 30 zugegangen sei. „Das gehe nicht, weil es eine Vorbehaltsstraße sei, hat man mir damals gesagt.“ Vielleicht bringe ein neuer Vorstoß in einer größeren Gruppe etwas, drückt er seine Hoffnung aus.

Konsens für drei Forderungen

Der Vorsitzende der CDU Möhringen, Matthias Scheible, erklärt, dass man eine mobile Verkehrsüberwachung wohl relativ schnell organisieren könne. „Eine stationäre Radaranlage wird schon schwieriger. Die kostet 300 000 Euro, das müssen wir erst mal im Haushalt bewilligt bekommen.“ Sicherlich könne man zunächst einmal eine Tafel, die die Geschwindigkeit anzeigt, installieren. Fred Wagner bremst die Hoffnung auf Tempo 30 aus: „Das geht mit größeren baulichen Veränderungen einher. Tempo 40 ist politisch einfacher durchzusetzen. In der Hohenheimer Straße gibt es das schon. Warum also nicht hier?“ Den Lastwagenverkehr auszusperren, halte er für sinnvoll, so Wagner.

Schließlich gibt es für die drei Forderungen einen Konsens unter den Anwohnern: Tempo 40, ein Lastwagen-Durchfahrtsverbot und eine Radarüberwachung. „Damit gehen wir auf die anderen Fraktionen zu“, kündigt Scheible an. Man hoffe, den Antrag in der nächsten Sitzung am 9. April einbringen zu können. „Wichtig ist, dass wir diesen einstimmig beschließen, damit wir vom Gemeinderat gehört werden“, fügt Wagner hinzu. „Dafür müssen wir jetzt arbeiten.“