Der B-10-Anschluss auf Höhe von Müllerheim und Münchingen ist zu nah an den Anschlussstellen zur A 81 (hinten links im Bild). Foto: factum/Archiv

In die Diskussion um den Ausbau der B 10 bei Korntal-Münchingen kommt Bewegung: Ein Ingenieurbüro wird für die Vorplanung beauftragt. Auch ein weiterer Verkehrsknotenpunkt soll dabei angegangen werden.

Korntal-Münchingen - Der Weg zum Ausbau der Bundesstraße 10 ist ein Weg durch die bürokratischen Mühlen der Bundesrepublik. Seit mehr als zwölf Jahren steht der Ausbau der B 10 zwischen Schwieberdingen und Zuffenhausen auf einer Prioritätenliste des Bundes, getan hat sich bis jetzt außer Absichtserklärungen wenig. Nun ist der vierspurige Ausbau immerhin als „vordringlicher Bedarf“ in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden, der sich derzeit in der Anhörung befindet.

Für Korntal-Münchingen ergibt sich zusätzlich das Problem, dass die Anschlussstellen zur Autobahn und die Zufahrten von und nach Münchingen und Müllerheim zu nah beieinander liegen. Rechtlich gesehen ist ein größerer Abstand nötig. Um den Ausbau der Straße zu beschleunigen, hatte die Stadt beschlossen, die Vorplanung für die Verlegung der Anschlussstellen in die eigenen Hände zu nehmen und finanziell in Vorleistung zu treten. Nun, so teilte der Bürgermeister Joachim Wolf jüngst im Gemeinderat mit, übernimmt das Regierungspräsidium diese Aufgabe doch selbst – und beteiligt die Stadt „maßgeblich“ an den Planungen.

Tampoprint-Kreuzung wird geplant

Die Verschiebung des Knotenpunkts bei Müllerheim wirkt sich auch auf die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets nördlich der Kornwestheimer Straße aus – weshalb die Stadt die neuen Anschlussstellen durch eine detaillierte Vorentwurfsplanung definieren will. Auch der Anschluss an die städtischen Straßen muss geplant werden. Eng verknüpft damit ist die Planung der sogenannten Tampoprint-Kreuzung, über die Autofahrer nach Münchingen hineinfahren. Auch hier wird seit Jahren debattiert, wie der Verkehr besser fließen kann. Zuletzt hatten sich die Gemeinderäte weder auf einen sogenannten Turbokreisel noch auf eine neue Ampelschaltung und breitere Spuren einigen können.

Für beides, die Erschließung des Gewerbegebiets nördlich der Kornwestheimer Straße und der Umbau der Tampoprint-Kreuzung, soll nun ein Münsinger Ingenieurbüro die ersten Pläne erstellen. Es ist dasselbe Büro, das den B-10-Ausbau für das Regierungspräsidium planen soll.

Kritik aus dem Gemeinderat

Einige Gemeinderäte äußerten sich kritisch: „Die bisherige Planung war nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, sagte Edeltraud Siegle von den Freien Wählern. Martin Hönes (CDU) sagte, die Pläne des Regierungspräsidiums stießen zum Teil „bei der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe“. Wolf Ohl (Grüne) wurde deutlich: „Mit den bisherigen Plänen sind wir absolut nicht zufrieden.“ Hintergrund ist die Befürchtung vieler Bürger, dass eine Verlegung der Knotenpunkte zu mehr Verkehr im Ort führt.