Foto: Georg Linsenmann

Die Panoramastraße wird für Ausweichverkehr genutzt, Anwohner schlagen Alarm. Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle will einen Vor-Ort-Termin ausmachen.

S-Nord - Die blanke Ungeduld schlug der Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle bei der jüngsten Sitzung der Bezirksbeiräte von Mitte und Nord gleich von mehreren Seiten entgegen, als sie den Tagesordnungspunkt „Verkehrssituation in der Panoramastraße“ aufrief. Eine Ungeduld, die aber allein der Thematik geschuldet war, die zum wiederholten Mal erörtert werden sollte: „Wir waren vor Ort, wir haben gesehen, wie die Autos rauf- und runterbrettern, wie die Fußgänger kaum über die Straße kommen, weil kein Zebrastreifen da ist. Das alles ist bekannt. Und trotzdem geschieht nichts“, stellte Christian Lohr (Bündnis 90/Die Grünen; Nord) fest und bekannte: „Ich bin erschüttert zu sehen, dass die Stadt hier nichts tun will.“ Deshalb lehnte er einen weiteren Vorort-Termin ab.

Kienzle allerdings meinte: „Wir werden nicht umhin kommen, da mit dem Amt für öffentliche Ordnung und mit dem Stadt-Planungsamt noch einmal die genaue Situation in der Straße zu erörtern. Sonst kommen wir da nicht weiter.“ Bevor aber im Gremium darüber debattiert wurde, erhielt ein Anwohner das Wort. Er sagte, er spreche „auch für viele andere Anwohner“ und betonte gleich eingangs, dass sich „die Situation nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert“ habe: „Inzwischen fahren da sogar Touristenbusse durch“, stellte er fest. Er machte darauf aufmerksam, „dass man vor ein paar Jahren noch auf der Straße gehen konnte. Heute ist die Panoramastraße eine Durchgangsstraße. Und manchmal muss man eine halbe Stunde warten, bis man die Straßenseite wechseln kann“.

Die Ursache für den enorm gestiegenen Verkehr sind innerstädtische Baustellen

Hintergrund dafür ist auch, dass in der als Tempo 30-Zone ausgewiesenen Straße just aus diesem Grund kein Fußgängerüberweg vorhanden ist. Als Ursache für den enorm gestiegenen Verkehr in der Straße machte der Anlieger „die innerstädtischen Baustellen“ aus: „Die Panoramastraße wird als Ausweichstrecke genutzt, etwa in Richtung Ludwigsburg. Dabei entstehen brenzlige Situationen. Zum einen, weil zu schnell gefahren wird, zum anderen, weil die Autos auf den Gehweg ausweichen“. So appellierte er an die beiden Gremien: „Helfen Sie uns, die Panoramastraße zu beruhigen!“ Diese Schilderung wurde von Jürgen Klaffke (SÖS-Linke-PluS; Nord) bestätigt: „Die Situation ist unerträglich. Wenn man als Fußgänger unterwegs ist, muss man aufpassen, dass man nicht angefahren wird. Und mit dem Auto droht der Crash. Statt zu warten und auf der schmalen Straße den Gegenverkehr durchzulassen, wird schamlos auf den Gehweg ausgewichen“, stellte Klaffke fest. Er schlug vor, den Bürgersteig mit Pfosten zu markieren, mit dem doppelten Effekt: „Sicherheit für Fußgänger und Verlangsamung des Verkehrs“. Dabei brachte er auch einen alten Dissens zwischen Stadt und Bezirksbeirat auf: „Hätte man den neuen Brunnen beim Klinikum mit einer Platzgestaltung verbunden, wie wir das wollten, dann wäre dort nicht nur eine Abzweigung, sondern eine Bremssituation für den Autoverkehr.“

Gremium beschloss einstimmig einen Vor-Ort-Termin

Für schnelles Handeln plädierte auch Matthias Vincon (SPD; Mitte): „Das ist ein Wohngebiet. Die Stadt soll sich darum kümmern, dass die Straße nicht zum Ausweichen genutzt wird.“ Kienzle betonte: „Wir müssen eine Lösung finden und das noch einmal anschubsen.“ Schließlich wurde ihr Antrag auf einen weiteren Vorort-Termin einstimmig beschlossen.