Auswärtige parken häufig in der Anwohnerstraße am Milaneo. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der anfänglich verstärkt auftretende Parksuchverkehr rundum das Milaneo stellt aus Sicht des Ordnungsamtes keine Belastung mehr dar. Die Anlieger sehen das allerdings ganz anders.  

Stuttgart - In der Startphase des Milaneo hatte das Einkaufscenter zu starken Verkehrs- und Parkproblemen geführt. Inzwischen hat sich aus Sicht des Ordnungsamts die Lage beruhigt: „Der anfänglich verstärkt auftretende Parksuchverkehr wird durch Maßnahmen zur Verkehrslenkung und zur Verkehrsüberwachung zufriedenstellend geregelt. Uns sind aktuell keine Beschwerden von Anliegern bekannt.“

Dieser Einschätzung der Stadt können manche Anwohner der Mönch-, Beyer-, Friedhof- oder Wolframstraße nicht folgen. „Also, dass jetzt alles in Ordnung sei, kann man nicht sagen“, klagt eine Bewohnerin der Mönchstraße, die inzwischen nur für Anlieger befahrbar ist. „Selbstverständlich ist die Parkproblematik kein Vergleich mehr mit dem Wahnsinn vor einem Jahr, aber leider respektieren nicht alle Fahrer das Anliegerschild. Außerdem gibt nach wie vor viele Milaneo-Mitarbeiter, die hier parken.“

Viele Auswärtige parken in der Mönchstraße

Eine Stichprobe an einem Mittwochnachmittag bestätigt die Beobachtungen der Dame. Von etwa 20 Autos auf einer Straßenseite der Mönchstraße standen 16 Fahrzeuge mit ortsfremden Kennzeichen: Polen, München, Hamburg, Köln, Sigmaringen Göppingen, Landau, Ludwigsburg, Großgerau, Emsland, Waiblingen, Reutlingen, Friedberg, Konstanz und Böblingen.

Anwohner fürchten die Belastung im Adventsgeschäft

„Sorge macht mir daher die nahende Weihnachtszeit“, sagt die Anwohnerin, „ich hoffe, dass die Behörde dann wieder viele Kontrollen macht.“ Ähnlich schätzt auch der Betreiber des Skater-Ladens Flatspot in der Wolframstraße die Lage ein. Moritz Mitreuter spricht als Anwohner und unmittelbarer Nachbar sogar von „ein bisschen Terror, wenn nachts oder am Morgen die Lkw hupend ihre Waren bringen“. Mitreuter „ist nicht wirklich happy“ über das Milaneo. Seit der Eröffnung stehe er oft im Stau, „wenn ich in Stoßzeiten nach Hause fahre“. Kritik übt er auch an der Verkehrsführung in seiner Straße: „Fußgänger und Autofahrer sind dort überfordert. Es kommt zu vielen Unfällen.“

Dem widerspricht die Polizei: „Die Wolframstraße hat eine sehr hohe Verkehrsbelastung. In Anbetracht dieser Belastung sind die Unfälle im üblichen Rahmen.“