So nah die Sportvereine auf der Waldebene sich räumlich sind, so fern sind sie dem eigentlich angepeilten Ziel einer Zusammenarbeit. Foto: Achim Zweygarth

Die Sportvereine auf der Waldebene Ost planene eine engere Zusammenarbeit. Eine mögliche engere Kooperation der drei auf der Waldebene Ost benachbarten Vereine SV Gablenberg, Spvgg Stuttgart-Ost und 1. Stuttgarter FV 1896 vor allem im Jugendbereich ist keinen Schritt vorangekommen.

S-Ost - Michael Dalaker ist im Vorstand des SV Gablenberg und hat in dieser Rolle ein durchaus aufreibendes Jahr hinter sich. Zunächst musste die Kooperation mit der evangelischen Kirche im Zusammenhang mit der Schließung des Waldheims Frauenkopf unter Dach und Fach gebracht werden. Anschließend stand der Umbau des Vereinsheims an, damit es in den Sommerferien sechs Wochen lang als neues Ferienwaldheim Waldebene Ost genutzt werden konnte. In dem Zusammenhang musste auch noch das traditionelle Fußball-Sommercamp in die Herbstferien verlegt werden, die zweite Auflage des großen C-Jugend-Turniers wollte organisiert sein und überhaupt der Spielbetrieb der vielen Kinder- und Jugendmannschaften des Vereins am Laufen gehalten werden. Und der neue Pächter der Vereinsgastronomie musste sich auch erst einmal einfinden.

Die geplante Zusammenarbeit gestaltet sich schwierig

All das gelang gut, die ersten Waldheimferien auf dem Sportareal waren trotz aller Missstimmungen im Vorfeld ein Erfolg, der Verein selbst freut sich über großen Zulauf vor allem bei den Kindermannschaften. Nur bei einem Thema hat es nicht den geringsten Fortschritt gegeben, eher im Gegenteil: Eine mögliche engere Zusammenarbeit der drei auf der Waldebene Ost benachbarten Vereine SV Gablenberg, Spvgg Stuttgart-Ost und 1. Stuttgarter FV 1896 vor allem im Jugendbereich ist keinen Schritt vorangekommen.

Hintergrund dieser Bestrebungen ist, dass alle drei Vereine mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, manche mehr, andere weniger. So gibt es im Kinder- und frühen Jugendalter in den Fußballabteilungen einen relativ großen Andrang. Beim SV Gablenberg ist er so groß, dass der Verein manchmal nicht weiß, wohin mit den Kindermannschaften, weil die Sportplätze für den Trainingsbetrieb kaum ausreichen. Spätestens ab der B-Jugend werde es im einen oder anderen Verein aber immer schwieriger, für die Wochenendspiele genügend Spieler zusammen zu bekommen. A-Jugend-Mannschaften wurden von den Vereinen zum Teil gar nicht erst gemeldet, in einem Fall nach einigen Spieltagen aus Spielermangel wieder abgemeldet.

„Es war schon vor zwei Jahren klar, dass nicht alle Vereine den Kampf um die Jugendlichen aus dem Stadtbezirk überstehen können“, sagt Dalaker. Die Jugendlichen hätten heute viel mehr Angebote zur Freizeitgestaltung und für sportliche Betätigungen und mit der Umwandlung von immer mehr Schulen in Ganztagsschulen tun sich viele Vereine schwer. Dalaker: „Wir haben das Gefühl, dass es bei uns gerade recht gut läuft. Aber was ist in fünf Jahren?“

Deswegen gab es im Januar 2013 das erste Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit zumindest der Jugendabteilungen der drei Vereine. Das erste konkrete Projekt war ein gemeinsam veranstaltetes großes C-Jugend-Turnier. Der Waldebene-Cup wurde 2013 mit großem Aufwand organisiert, fand 2014 zum zweiten Mal statt und soll zur jährlichen Dauereinrichtung werden.

Aus allen drei Vereinen soll eine Jugendabteilung entstehen

Für Dalaker war aber schon Anfang 2013 das Ziel: „Wir machen aus den drei Vereinen eine gemeinsame Jugendabteilung.“ Der nächste Schritt nach dem C-Jugend-Turnier war im Oktober 2013 ein gemeinsames Gespräch mit Vertretern des Sportamtes und des Sportkreises. Von städtischer Seite wurden die Überlegungen auch im Hinblick auf eine bessere Nutzung und Auslastung der zur Verfügung stehenden Sportplätze begrüßt, es wurde Unterstützung signalisiert. Daraufhin vereinbarten die drei Vereine eine Nachdenkphase bis Anfang 2014.

Seitdem ist wenig passiert. Zwar wurde das gemeinsame Turnier organisiert und ist auch bereits für 2015 in Planung. Aber eine gemeinsame Jugendabteilung? „Dafür ist bei Ost und 96 zurzeit keine Bereitschaft für die nächsten konkreten Schritte da“, sagt Dalaker. Der SV Gablenberg werde seine Bemühungen in diese Richtung auch nicht weiter forcieren. „Der Ball liegt bei den Nachbarvereinen. Jetzt sind die anderen dran.“