Dittmar Wieland ist Vorsitzender des Vereins „Mittendrin“. Foto: Georg Linsenmann

Der Verein „Mittendrin“ bindet Eigentümer gewerblich genutzter Immobilien in den Masterplan des Stadtbezirks ein.

Untertürkheim - Der vor zwei Monaten gegründete Verein „Mittendrin“ hatte sich zuletzt in der Sitzung des Untertürkheimer Bezirksbeirates vorgestellt, am Mittwochabend hatte er nun seine erste ordentliche Mitgliederversammlung. Dabei konnte deren erster Vorsitzender Dittmar Wieland weiteren Zuwachs vermelden: Mit inzwischen 27 Mitgliedern gehört nun fast die Hälfte der 55 betroffenen Eigentümer zur Quartiersgemeinschaft, liegt also deutlich über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbeteiligung von 15 Prozent.

Die Mitglieder der Quartiersgemeinschaft besitzen 70 Häuser im Bereich von Widdersteinstraße, Augsburger Straße, Arlberg- und Trettachstraße, also dem Kerngebiet des Masterplanes. Gegründet wurde der Verein auf Anregung von Stadt, Bezirksamt und Stadtmarketing, und zwar auf der Basis des noch ziemlich frischen Landesgesetzes „zur Stärkung der Quartiersentwicklung durch Privatinitiative“ (GQP). Untertürkheim ist der erste Bezirk der Landeshauptstadt, in dem dieses Gesetz genutzt wird, wobei die Kommune qua Satzung die Kontrolle über geplante Maßnahmen behält.

Maßnahmen für mehr Attraktivität

„Der Vorteil ist, dass wir mit dieser Konstruktion einen gemeinsamen Player haben, also nicht mehr mit jedem einzelnen Eigentümer Kontakt nehmen müssen“, erklärte dazu Mareike Merx vom Stadtmarketing. Und über den Verein könne die Quartiersgemeinschaft „über einen Zeitraum von fünf Jahren Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung durchführen“. Finanziert werde dies per Umlage. So soll ein Budget von „bis zu 250 000 Euro“ zustande kommen, mit dem eine „von den Eigentümern getragene Aufwertung des Bereichs“ finanziert wird. Deutlich machte Merx aber auch, dass es dabei „ausschließlich um gewerblich genutzte Immobilien geht“.

In der aktuellen Versammlung hat sich nun laut Wieland „das Problembewusstsein der Eigentümer“ bestätigt: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir den Niedergang des Einzelhandels im Innenbereich von Untertürkheim nicht stoppen können, wenn wir uns da nicht engagieren“, betonte Wieland auf Nachfrage. Der 61-Jährige besitzt eine Immobilie in der Augsburger Straße, lebt in Offenweiler bei Ludwigsburg und arbeitet als Maschinenbau-Ingenieur vor Ort bei Daimler. Bei einem Rundgang skizziert er die Ideensammlung für Maßnahmen: „Sauberkeit und Sicherheit stehen im Vordergrund“, betonte er. So wolle man etwa die Beleuchtung auffrischen, Mülleimer erneuern und insgesamt „die Erscheinung optisch vereinheitlichen“. Auch um das „Leerstandsmanagement“ wolle man sich kümmern.

Positive Resonanz bei den Bezirksbeiräten

Im Bezirksbeirat stieß die Initiative insgesamt auf positive Resonanz. Kritische Rückfragen über den Eigennutz beantwortete Wieland so: „Wir haben natürlich ein Interesse, dass die Immobilen weiter vermittelbar bleiben. Wenn wir nichts tun, bricht der Einzelhandel hier vollends zusammen. Und davon hat niemand was. Wir wollen dazu beitragen, dass der Bereich wieder lebenswerter und attraktiver wird.“