Auch im nächsten Jahr plant der Obst- und Gartenbauverein wieder Schnittunterweisungen und Ausflüge. Foto: Judith Sägesser

Der Obst- und Gartenbauverein hat ein halbes Jahr nach dem Ableben von Achim Zwierzynsky mit Walter Herrmann einen neues Vorsitzenden. Er sieht sich selbst als Mann des Übergangs.

Sillenbuch - Eines hat Walter Herrmann vor seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung klargestellt. Er werde nicht das leisten können, was der einstige Vorsitzende Achim Zwierzynsky über Jahre gestemmt hat. Der hatte dem Verein seit 1992 vorgestanden. Herrmann dagegen sieht sich selbst als Mann des Übergangs und will auch nur eine Amtszeit in seiner Position bleiben.

Diese beträgt laut Statuten des Vereins drei Jahre. Hätte es einen anderen, jüngeren Kandidaten gegeben, wäre Walter Herrmann zudem gar nicht zur Wahl angetreten, sagt er. „Ich hoffe, dass sich in den nächsten Jahren ein Jüngerer findet, der das Amt übernehmen will.“

Vorsitzender auf Zeit

Auf zwei, drei Leute aus dem Verein sei er vor seiner Wahl auf der Mitgliederversammlung noch zugegangen mit der Frage, ob sie Interesse hätten an dem Posten. Doch diejenigen, die aus seiner Sicht geeignet gewesen wären, Achim Zwierzynsky im Amt zu folgen, hätten alle abgewinkt, berichtet Herrmann. „Sie sind im Moment zu sehr in ihren Berufen eingespannt, haben sie gesagt“, meint Walter Herrmann. Er selbst ist 76 Jahre alt. Schon allein deshalb sei es klar, dass er nicht auf Dauer Vorsitzender sein könne, sagt er. „Ich will mal nicht der erste Vorsitzende im Rollator sein“, sagt Herrmann.

Sein Ziel sei es zunächst, den Verein nach dem Schock über das Ableben von Achim Zwierzynsky weiter auf Spur zu halten und zu stabilisieren. „Wir wollen auf keinen Fall, dass der Verein jetzt leise verwelkt oder auseinanderfällt“, sagt der neue erste Vorsitzende.

Wie stark die Präsenz Achim Zwierzynsky noch ist und wie sehr die Mitglieder noch mit der Trauer beschäftigt sind, zeigt ein Blick auf die Internetseite des OGV.

Kontinuität gewährleistet

Dort steht Achim Zwierzynsky noch im Impressum, als würde er den Verein immer noch leiten. Auf der Startseite ist seine Todesanzeige zu lesen. Für eine gewisse Kontinuität steht die Wahl von Gisela Zwierzynsky zur zweiten Vorsitzenden des Vereins. Die Ehefrau von Achim Zwierzynsky will sich um Schriftliches kümmern. „Die Dateien sind ja alle noch auf dem Rechner meines Mannes“, sagt sie. Zudem müsse der Verein dann seine Adresse nicht ändern. Sie wolle sich dafür einsetzten, dass im OGV alles weiter seinen Gang gehe. „Das wäre im Sinne meines Mannes gewesen“, sagt sie.

Der OGV wird deshalb auch im kommenden Jahr Tagesausflüge und Schnittunterweisungen anbieten. In diesem Jahr wird es wie üblich einen Nikolausmarkt geben. Auch Gisela Zwierzynsky stellt klar, dass sie ihr Amt gerne an jüngere Kandidaten abgeben würde, sofern diese sich finden lassen. „Eine jüngere Führung könnte uns auch helfen, neue Mitglieder aus dieser Altersgruppe zu gewinnen“, sagt Zwierzynsky. Für dieses Jahr muss das neue Führungsduo nicht mehr viel planen. Walter Herrmann berichtet, dass Achim Zwierzynsky alle Veranstaltungen für dieses Jahr bereits organisiert hatte.