Bei einem Paralleltandem müssen nicht unbedingt beide Fahrer in die Pedale treten. Foto: Archiv Horst Rudel

Derzeit ist der Verein Bürger-Rikscha auf der Suche nach Spenden für ein neues Gefährt. Weil die Rikscha in Stuttgart-Vaihingen so gut ankommt, wollen die Verantwortlichen ein Paralleltandem anschaffen.

Vaihingen - Die Rikscha hat eine positive Spirale angesetzt“, sagt Evelin Bleibler, die Vorsitzende des Vereins Bürger-Rikscha Vaihingen. Die jüngsten Erkenntnisse zeigen, dass das grüne Dreirad mit Elektroantrieb älteren Menschen mehr Selbstvertrauen und Lebensqualität geben kann. Deshalb wollen die Verantwortlichen nun den Fuhrpark um ein Paralleltandem erweitern. „Da kann man mittreten, muss aber nicht“, erklärt Bleibler.

Während bei der Rikscha zwei Passagiere hinter dem Pedaleur sitzen können, fahren auf dem Paralleltandem – wie der Name schon sagt – zwei Leute: ein Pedaleur und ein Passagier. „Das ist einfacher, weil man weniger Gewicht bewegen muss“, sagt Bleibler. Wie bei der Rikscha unterstützt ein Motor den Fahrer. Im Gegensatz zu einem Tandem sitzen die beiden Fahrer beim Paralleltandem nicht hintereinander, sondern nebeneinander.

Spendensammeln übers Internet

Den Mitfahrern ist es selbst überlassen, ob sie mittreten wollen oder nicht. „Die Beinbewegung ist sehr gut für die Leute, auch wenn sie nicht richtig mittreten, sondern nur ein bisschen die Bewegung nachmachen“, sagt Bianca Llerandi, die wissenschaftlich an das Projekt Bürger-Rikscha herangegangen ist. Sie unterstützt das Vorhaben des Vereins, ein Paralleltandem anzuschaffen. „Wir haben jetzt mit Online-Fundraising angefangen“, sagt sie. Die Masterabsolventin hat dafür im Internet das Projekt des Vereins vorgestellt und eine Seite angelegt, auf der Engagierte das Vorhaben finanziell unterstützen können. „Hilf uns in Vaihingen, etwas für ältere und behinderte Menschen zu bewegen“, schreibt Llerandi auf der Spenden-Webseite. Elf Unterstützer haben sich dort bereits gefunden.

Mindestens 9000 Euro für ein neues Gefährt

Evelin Bleibler ist auf eine andere Art an Spenden gekommen. Sie ist mit der Rikscha bei der Critical Mass mitgefahren, einer Aktion, die auf Radfahrer aufmerksam machen soll. Die Vereinsvorsitzende ist auf einige Teilnehmer dieser Aktion zugegangen und hat von der Idee des Paralleltandems erzählt. Die Radfahrer zeigten sich begeistert und waren bereit, Geld zu sammeln. „Wir haben 500 Euro für das Projekt bekommen. Es geht vorwärts mit dem Spendensammeln“, sagt Bleibler.

Sie geht von Kosten in Höhe von neun bis elftausend Euro für ein individuell gefertigtes Paralleltandem aus. Aber das lohne sich, so Bleibler. Schließlich gibt es „83 Wohnungen und 66 Pflegeplätze im PMGZ, die versorgt werden wollen“.