Von Plieningen in Fahrtrichtung Möhringen ragen diese verblichenen Schilder neben dem Straßenrand empor. Von ihren mutmaßlich einst roten Umrandungen ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Foto: Sägesser

An der Filderhauptstraße in Plieningen fristen ein paar Verkehrsschilder ein trauriges Dasein. Sie verblassen zusehends. Der Stadt sind sie – oh Wunder – noch nicht aufgefallen.

Plieningen - Ortsunkundige, die aus Richtung Möhringen gen Plieningen unterwegs sind und den Weg nach Birkach oder Hohenheim suchen, brauchen entweder Adleraugen, oder sie müssen auf ihr Navigationssystem vertrauen. Denn der Wegweiser an der Filderhauptstraße verliert seine Buchstaben. Und das nicht erst seit gestern. Auf dem Verkehrsschild finden sich nur noch Fragmente der Ortsnamen.

Ein ähnlich blasses Dasein

Ein ganz ähnlich blasses Dasein fristen zwei dreieckige Warntafeln ein paar hundert Meter entfernt vom Plieninger Buchstabensalat. Es handelt sich dabei um zwei Schilder an der Filderhauptstraße zwischen Plieningen und Möhringen. Das eine warnt vor möglichen Flugzeuggeräuschen, das andere zeigt einen porösen Fahrbahnrand an, darunter noch ein Tempo 60 – die einst mutmaßlich knallig roten Umrandungen sind allesamt verblichen.

Buchstabensalat Foto: Sägesser

Ob die Schilder jemals ausgetauscht werden, ist nicht überliefert. Denn bisher sind die unscheinbaren Tafeln verständlicherweise niemandem aufgefallen. Und selbst wenn. Die Bürokratie will bekanntlich Weile haben. Und erst recht dann, wenn es um eine Banalität wie jene Farbenflucht geht. Die Stadt hat schließlich viel akutere Fälle des Schilderwechsels auf der Agenda stehen. Zum Beispiel Schilder, die in jugendlichem Leichtsinn mit Feuerwerkskörpern gesprengt worden sind, oder solche, die ein Busfahrer übersehen hat. Wer weiß, vielleicht lösen sich die verblassenden Hinweistafeln ja irgendwann einfach in Luft auf.