Die neuen Namen gibt es schon. Wann die ersten Konzerte in den Sälen im ehemaligen Zapata stattfinden werden, ist noch ungewiss. Ein Besuch auf der Baustelle an der Pragstraße.
Stuttgart - „Der Whirlpool von Jon Bon Jovi ist schon entsorgt“, sagt Axel Ramsperger von der Blue Estate GmbH. Doch ob der Sänger wirklich nach der Show hier gebadet hat, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Fakt ist, dass die Entkernung des Gebäudes derzeit auf Hochtouren läuft.
Etwas Fantasie gehört schon dazu, wenn man auf der Großbaustelle im ehemaligen Zapata an der Stuttgarter Pragstraße steht. Derzeit wird rückgebaut. Bis die Baugenehmigung da ist, werden noch ein paar Wochen vergehen. Die Pläne sehen vor, dass es zwei Veranstaltungsräume mit Platz für rund 1200 und 550 Personen geben wird. Der große wird Halle 07 heißen, der kleinere Saal Elfer. Es gibt einen gemeinsamen Haupteingang und ein gemeinsames Foyer.
Anfragen kommen aus allen Bereichen: Kunstausstellungen, Tanzabende oder Betriebsfeiern – die Vielfalt ist groß. „Das ist eine Veranstaltungsstätte für und in Stuttgart“, sagt Matthias Mettmann. Auch der Kirchentag, der 2015 in Stuttgart stattfindet, ist an den Hallen interessiert. Sicher wird das Chimperator X-Mas-Festival 2015 in der Halle 07 und im Elfer stattfinden.„Der Industriecharme soll erhalten bleiben“, sagt Architekt Robi Wache, der nichts „totsanieren will“.
So werden der alte Kranbau und das alte Lüftungsrohr erhalten bleiben. Die große Bar von früher gibt es schon nicht mehr. Sie wird in die Wand integriert werden.Wie lange die Bauzeit noch dauern wird, hängt mit der Baugenehmigung zusammen und damit, wie die Bauarbeiten über den Winter vorankommen. Der Start ist für Mitte Mai 2015 geplant. Sollte es sich verzögern, werden die ersten Veranstaltungen im Herbst 2015 über die neuen Bühnen gehen.
Hintergrund
Die Menschen: Constantin Wizemann ist Besitzer und Betreiber des Areals. Die Firma Blue Estate verwaltet das Areal, neuer Mieter wird eine neue Firma namens STR Kultur- und Betriebs GmbH sein, die sich aus Chimperator und 0711 Entertainment zusammensetzt.
Die Pläne: Die beiden neuen Hallen werden für Kultur- und Konzertveranstaltungen genutzt werden. Tagsüber ist an Werktagen ein Gastro-Tagesbetrieb für die Arbeiter auf dem Gelände und in der Nachbarschaft vorgesehen. Clubbetrieb ist zukünftig nicht mehr vorgesehen.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme mit den Nachbarn. Schuld war der Lärmpegel auf dem Schotterparkplatz hinten. Dieser darf zukünftig nach 22 Uhr nicht mehr genutzt werden.
Viel wird auf einer Fläche von rund 2800 Quadratmetern im Erd- und Untergeschoss geändert werden: Der alte Haupteingang ist der neue Notausgang. Die Fluchtwege werden erweitert und somit elf Meter breit werden. Alles wird behindertengerecht gestaltet werden.
Im großen Saal, in den rund 1200 Personen passen, wird es eine flexible Bühne geben. Das heißt, dass verschiedene Veranstaltungen – von Lesungen bis zu Konzerten mit viel Personal – hier stattfinden können.
Auch für die Künstler ist an vieles gedacht. Im Untergeschoss wird der Backstage-Bereich sein. Mit Duschen und Küche beispielsweise. „Es wird alles bis zum Trockner und Bügelbrett geben“, sagt Mettmann. Die Bandbusse können über den Parkplatz der Firma Hertz das Gebäude anfahren.