Der Chef der Stuttgarter Taxizentrale, Manfred Huelsmann, begutachtet seinen Taxistand zum Cannstatter Volksfest. Foto: Leif Piechowski

Der Streit um die Frage, warum beim Volksfest regelmäßig zu wenige Taxis da sind, spitzt sich zu: „Wenn sich der Veranstalter andere Partner sucht, werden wir streiken und dafür sorgen, dass kein Taxi mehr am Wasen steht,“ droht der Vorstandsvorsitzende der Taxi-Auto-Zentrale.

Stuttgart - Das erste Wasen-Wochenende ist für Schausteller, Organisatoren und Besucher ein großer Erfolg gewesen. Nur ein Problem trübt die Bilanz. Wie schon vorher befürchtet, haben viele Gäste am Freitag- und Samstagabend kein Taxi bekommen. Der Ärger darüber ist bei allen Beteiligten groß. Uneinigkeit herrscht allerdings bei der Schuldfrage. Der Schwarze Peter wandert munter hin und her.

Die Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart sieht das Problem eindeutig bei der Taxi-Auto-Zentrale, die die Fahrten vermittelt. „Es sind viel zu wenige Wagen am Wasen“, sagt der Geschäftsführer Andreas Kroll. Er droht offen damit, künftig auch mit anderen Anbietern zusammenzuarbeiten, um den Heimweg vieler Festgäste sicherzustellen. „Die Besucher fühlen sich verschaukelt, wenn man auf Taxis hinweist und dann keine da sind“, ärgert sich Kroll. Das schade dem Ruf des Volksfests.

Bei der Taxi-Auto-Zentrale reagiert man mit scharfen Worten. „Die sollen aufhören, immer uns die Schuld in die Schuhe zu schieben“, kontert der Vorstandsvorsitzende Murat Arslan. Und er kündigt an: „Wenn sich der Veranstalter andere Partner sucht, werden wir streiken und dafür sorgen, dass kein Taxi mehr am Wasen steht.“

Die Taxi-Zentrale weist darauf hin, dass man das Problem bereits lange vor dem Wasenauftakt immer wieder angesprochen habe. Der Taxi-Stand in der Daimlerstraße sei zu klein und zu weit entfernt. Am Wochenende, wenn die Stadt die Mercedesstraße aus Sicherheitsgründen abends sperrt, gingen viele Besucher direkt zur König-Karls-Brücke und stiegen bereits dort in Taxis, sodass die Wagen den offiziellen Stellplatz gar nicht mehr erreichten.

Die Branche fordert vehement, wieder wie früher einen Taxiplatz direkt am Festgelände in der Mercedesstraße zu bekommen. Das lehnt die Stadt aus Sicherheitsgründen ab.