Mit dem neuen Wirt Michael Schmücker sollen die Varieté-Gäste schneller bedient werden. Foto: Alexandra Klein

Das Friedrichsbau Varieté hat nach zahlreichen Klagen über die Gastronomie der neuen Spielstätte auf dem Pragsattel reagiert und die Wirte ausgetauscht.

Stuttgart - Der Name klang nach Glanz und Schatzsuche: Goldrausch. So nannte sich die Gastronomie, die im vergangenen Dezember mit dem Friedrichsbau Varieté Premiere in der neuen Spielstätte auf dem Pragsattel feierte und den Besuchern die „Kunst des Genießens“ versprach. Nach nicht mal einem Jahr ist Schluss mit dieser Art von Genuss – das Gastro-Gold strahlt nicht mehr. Weil sich die Klagen über die Wirte Oliver Haug und Michael Toutoundtsidis häuften, hat die Leitung der traditionellen Bühne das Goldrausch-Duo vor die Tür gesetzt und mit ihm einen Aufhebungsvertrag vereinbart. Neuer Caterer ist Michael Schmücker, bekannt vom Weindorf und als Wirt der Filderhalle in Leinfelden.

Preise sollen „angenehmer“ werden

Varieté-Chef Timo Steinhauer ist begeistert: „Schmücker deckt nun alle Tische mit weißen Tischdecken ein – das sieht super aus.“ Außerdem werde sich die Karte ändern. „Zur Freude vieler Stammgäste gibt es wieder einen richtigen Käseteller mit verschiedenen Käsesorten, Trauben und Nüssen“, sagt der Friedrichsbau-Geschäftsführer. Ziel sei es, weniger hochpreisige Speisen anzubieten. Steinhauer: „Wir wollen, dass man bei uns gute Qualität zu angenehmen Preisen genießen kann.“ Künftig sollen sich die Menü-Preise zwischen 28 und 32 Euro (inklusive Sektempfang) bewegen.

Über den Ärger mit den alten Wirten – Haug war Mitarbeiter von TV-Köchin Sarah Wiener – will der Varieté-Chef nur wenig sagen. Die Qualität der Speisen sei jedenfalls nicht der Grund für die Trennung gewesen. „Aber es hat oft zu lange gedauert, bis die Speisen beim Gast waren.“ Alles in allem sei der Friedrichsbau mit der „Gesamtperformance“ von Goldrausch nicht zufrieden gewesen. Konsequent soll Schritt für Schritt im Neubau neben dem Theaterhaus verbessert werden. Die Sitzordnung ist verändert worden sowie die Ausstattung des Saales. Das Varieté legt sich mächtig ins Zeug, damit kein Heimweh nach der Rotunde der L-Bank mehr aufkommt. Und jetzt gibt es auch wieder den Käseteller, der bis zum Umzug an der alten Spielstätte ein Renner war.

Spitzenkoch Braun war nach einem Monat ausgestiegen

„Außerdem werden wir jetzt verstärkt bitten, dass die Gäste frühzeitig in den Theatersaal gehen“, sagt Steinhauer, „auf diese Weise kann man erst Speis und Trank genießen und danach in Ruhe die Show schauen.“ Es werde aber auch weiterhin während der Show bedient, „nur viel dezenter“.

Mit Michael Braun als Zugpferd, dem Spitzenkoch des Mercedes-Benz-Museums, hatten die Caterer von Goldrausch, die am Dienstag nicht zu erreichen waren, ihr Engagement im Varieté gestartet. Doch bereits nach einem Monat stieg Braun aus. Inzwischen gibt es den Gastro-Namen Goldrausch nicht mehr. Ein Rausch hält selten ewiglich.