Die Angebotspalette auf der Kulturmeile des Vaihinger Herbstes reichte von Himbeerbonbons über Schmuck bis zur Kunst. Foto: Natalie Kanter

Die Organisatoren des Vaihinger Herbstes haben am Samstagabend den Auftritt der Hauptband Splash abgesagt. Die Bühne stand komplett unter Wasser.

Stuttgart Vaihingen - Nein, so hatte sich der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte als Veranstalter das mit dem Wetter nicht vorgestellt. Um kurz nach 15 Uhr fallen am Samstagnachmittag die erste Tropfen. Wenig später schütten schwarzgraue Wolkenberge beständig ihren Inhalt über das Festgelände des Vaihinger Herbstes aus. Händler und Künstler bringen ihre Ware unter regenfesten Planen in Sicherheit. Die Besucher, die trotz Regen bleiben, rücken unter Schirmen zusammen. Kurze Zeit später wirken die Gassen wie leer gefegt. „Bei einer Freiluftveranstaltung wie dieser ist man eben extrem wetterabhängig“, sagt Jörg Schempf, der VVF-Vorsitzende. Und gibt sich noch optimistisch.

Speisen aus aller Welt waren im Angebot

Am Samstagabend aber steht fest, dass die Hauptband Splash nicht spielen wird. „Die Bühne stand um 18 Uhr komplett unter Wasser“, sagt Ingo Vögele am Sonntag auf Nachfrage unserer Zeitung. „Da haben wir gemeinsam entschieden, den Auftritt besser abzusagen.“ Wenn aber keine Band spielt, haben auch die Gastronomen weniger Einkünfte. Mit Umsatzeinbußen ist zu rechnen.

„Wir sehen das aber sportlich“, sagt Vögele. Und zumindest am Sonntagvormittag zeigte sich passend zum Beginn des Festes und zum verkaufsoffenen Sonntag die Sonne am Himmel.

Dennoch lockte die Traditionsveranstaltung mit der Überschrift „Kunstmeile, Gaumenfreude, Musikgenuss“ Bürger und Gäste in das Vaihinger Zentrum. Rund um den Vaihinger Markt und die Schwabengalerie waren von Freitagabend an Stände und Bühnen aufgebaut. Speisen aus aller Welt wurden angeboten. Neu war nach den Worten des VVF-Chefs Jörg Schrempf ein Food-Truck mit heißen Cocktails. Junge Besucher vergnügten sich auf dem Karussell und dem Trampolin. Familien fuhren mit der Bimmelbahn einmal quer durch Vaihingen. Wer wollte, konnte von der Kunstmeile selbst gemachte Seife, knallbunte Handtaschen-Unikate oder auch Himbeerbonbons der Marke: „sau gut – auch ohne Zucker“ nach Hause tragen.

Der Verein Kultur am Kelterberg bot Kunsthandwerk an

An einem Stand steht am Samstagmittag Lilly Beitter: „Eigentlich brauche ich nichts“, sagt sie. „Aber das hier brauche ich jetzt.“ Dann zückt sie ihren Geldbeutel und kauft einem Kunsthandwerker eine Sonne am Stiel ab. Das Gestirn wird künftig ihren Garten schmücken. Die Vaihingerin hat an diesem Tag auch schon einen Kunst-Stick vom Verein Kultur am Kelterberg erstanden. Dieser bietet von Mitgliedern gestaltete Holzstäbe an. „Die Aktion ist bekannt und läuft deshalb sehr gut“, sagt das Vereinsmitglied Birgit Feil. Mit dem Erlös werden Kulturprojekte im Stadtteil gefördert.

An einem anderen Stand bietet Marianne Hügel aus Bonlanden Schmuck und Ölbilder an. Für die Ketten verwendet sie afrikanische Handelsperlen. Auch sie hofft auf den Sonntag – und mehr Sonne. Aus Erfahrung weiß sie, dass der Besucherstrom an diesem Tag meist auch stärker ist.