Auch am verkaufsoffenen Sonntag bremst der Regen lange Zeit die Kundenströme aus. Foto: Götz Schultheiß

Radler lassen sich durch schlechtes Wetter die Stimmung beim Vaihinger Frühling nicht verderben. Bei der Radbörse war wieder jede Menge los.

Vaihingen - Petrus hat den etwa 70 Autohäusern, Handwerksbetrieben und Dienstleistern, die sich am 30. Vaihinger Frühling beteiligt haben, die Stimmung verhagelt. Das nasskalte Regenwetter lockte am Samstag und am verkaufsoffenen Sonntag nur wenige Gäste zur Autoausstellung und zum Bühnenprogramm auf dem Marktplatz und in der Schwabengalerie.

„Unseren ersten Programmpunkt auf der Showbühne um 14 Uhr mussten wir ausfallen lassen. Die Bühne war nass und deshalb zu gefährlich für eine Karate-Demonstration von Kindern“, sagte Ingo Vögele vom Verbund Vaihinger Fachgeschäfte (VVF). Mit der Veranstaltung wolle man den Blick der Kunden weg von den Angeboten in der City und weg vom benachbarten Sindelfingen hin zu den Angeboten in Vaihingen lenken. Bei gutem Wetter – im vergangenen Jahr kamen rund 25 000 Besucher – sei die Veranstaltung „lebendige Werbung“. Dass in diesem Jahr der Vaihinger Frühling möglicherweise auch durch die gleichzeitige Eröffnung des Frühlingsfests auf dem Cannstatter Wasen gelitten hat, lässt Ingo Vögele nicht gelten: „Das läuft seit vielen Jahren parallel, und es gab immer genug Leute, die sich bei uns umgeschaut haben. Nicht jeder geht aufs Frühlingsfest.“

Beim Thema Diesel sind die Kunden verunsichert

Es geht aber auch nicht jeder bei Regenwetter zu den Präsentationen der Vaihinger Autohäuser unter freiem Himmel. „ In der Summe ist weniger los als sonst. Wer kommt, nutzt die Gelegenheit, sich zu informieren und sich auch mal in ein Auto zu setzen“, sagte der BMW-Verkäufer Volker Goldmann. Beim Thema Diesel seien die Kunden durch die Diskussionen um die blaue Umweltplakette verunsichert. Diese Unsicherheit bestätigte auch Thomas Riedl vom Autohaus von der Weppen: „Dieselfahrer haben Angst, dass sie durch die Plakette zwangsenteignet werden und orientieren sich in Richtung Benziner.“

Erstmals auf dem Vaihinger Frühling mit dabei war der Stand von Car2go. Dort gab es keine Diskussion über die Umweltplakette, denn dort standen Elektro-Smarts, die die Gäste auf einem Parcours ausprobieren durften. „Die Leute haben sich schon für unser Angebot interessiert, aber einige haben die Gelegenheit genutzt, um ohne ein Verkaufsgespräch wie im Autohaus ein Elektroauto auszuprobieren“, sagte eine Beraterin des Car2go-Teams.

Renner in diesem Jahr seien Mountainbikes

Als wind- und wetterfest erwiesen sich vor allem die Radfahrer. Sie stürmten schon am Samstagmorgen um acht Uhr zur Fahrradböse mit Gebrauchtrad- und Zubehörverkauf in die Österfeldhalle. „Die guten Rennräder waren allesamt in der Frühe schon verkauft“, sagte Kristina Reisinger von der Öffentlichkeitsarbeit des Veranstalters. Das war wie immer der Radportvereins Vaihingen (RSV). Renner in diesem Jahr seien Mountainbikes und Kinderfahrräder gewesen. Reisinger: „Viele Kunden suchen auch besonders günstige Räder im Bereich von 30 bis 40 Euro, die man auch mal am Bahnhof stehen lassen kann, ohne dass man Angst haben muss, dass sie gestohlen werden.“ Das Thema E-Bike und Pedelec sei etwa vier Jahre alt und damit noch zu jung, um beim Gebrauchtverkauf eine größere Rolle zu spielen. Insgesamt rechnete der Verein wie im vergangenen Jahr mit rund 1500 verkauften Rädern.