Ute Meta Bauer Foto: Kraufmann

Sie zählt zu den zentralen Figuren in der aktuellen Kunstszene. Ute Meta Bauer , Co-Kuratorin des US-Pavillons bei der Biennale Venedig, ist an diesem Freitag in der Ifa-Galerie in Stuttgart zu Gast.

Die Unabhängige

Sie ist Ausstellungsmacherin, Museumsgründerin und Wissenschaftlerin. An diesem Freitag ist Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin des Centre for Contemporary Art Singapore und Professorin an der Nanyang Technological University, School of Art, Design & Media in Singapur, zu Gast in der Galerie des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart (Charlottenplatz). Im Rahmen der Ausstellung „Die Vermessung deiner Wohnung – Singapur unheimlich“ in der ifa-Galerie Stuttgart spricht sie über ihre Arbeit in einer globalisierten Kunstszene.

Stuttgarter Spuren

Zuletzt war Ute Meta Bauer, Co-Kuratorin des US-Pavillons für die diesjährige Biennale Venedig, 2010 öffentlich in Stuttgart aufgetreten – an ihrer alten Wirkungsstätte im Künstlerhaus Stuttgart, dessen Programm sie von 1990 bis 1994 verantwortete, und als Gast der Gesprächsreihe „Über Kunst“ unserer Zeitung in der Galerie Klaus Gerrit Friese.

Stuttgart und seine Prägung durch Künstler, Philosophen und Verleger sei, sagte sie seinerzeit, „eine entscheidende Anregung“ zur Durchführung der Gesprächs-Plattformen im Vorfeld der von ihr mitverantworteten Weltkunstausstellung Documenta XI, 2002 in Kassel, gewesen. „Die reflexive Ebene ist für mich ganz selbstverständlich“, sagte Bauer.

Neue Wege

Die Gäste des „Über Kunst“-Abends erlebten Ute Meta Bauer auf neuen Wegen. wieder einmal. Mit leuchtenden Augen erzählte sie von Otto Piene, in Düsseldorf Zero-Künstler der ersten Stunde und von 1974 an Direktor des Center for Advanced Visual Studies am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. Ute Meta Bauer leitete seit 2005 das Visual Arts Program im Department of Architecture an ebendiesem Institut und ist seit 2009 Gründungsdirektorin von ACT – Program in Art, Culture and Technology. Eine Schaltstellenposition, an und in der Bauer gleichwohl ihrem Prinzip der offenen Akademie treu blieb, das sie bereits während des Studiums an der Hamburger Kunsthochschule begründete und später als Professorin in Wien bestätigte. Grenzüberschreitendes Arbeiten war und ist für sie nicht nur ein Wort.

So arbeitete Ute Meta Bauer am MIT bei aktuellen Projekten nicht nur mit Architekten, sondern auch mit Designern und Medizinern zusammen. Eine Fragestellung führte sie bei „Über Kunst“ aus: Wie kann man für Autisten mit künstlerischen Mitteln eine Umgebung herstellen, in der sie sich wohlfühlen? Die Lösung – Möbel, die den Körper enger umfassen – entsteht aus dem skulpturalen Denken.

Singapur

Hamburg, Stuttgart, Berlin (dort kuratierte sie die 3. Berlin Biennale), Chicago, Kassel, Venedig, Singapur – Ute Meta Bauer ist ganz unstrittig Teil des globalisierten Kunstbetriebs. Jedoch kehrt sie die Prinzipien um: Sie transportiert nichts an einen neuen Ort, sondern sie entwickelt vor Ort und begründet durch die jeweils spezifischen Bedingungen, mit den jeweils lokalen Akteuren neue Projekte. Dies gilt nun auch für Singapur. Umso spannender dürfte der Abend an diesem Freitag mit ihr in der Ifa-Galerie in Stuttgart sein. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. (StN)