US-Präsident Barack Obama (rechts) mit Shinzo Abe, Premierminister von Japan, mit den Ehefrauen First Lady Michelle Obama und Akie Abe (links). Foto: EPA

US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle haben dem japanischen Premier und seiner Gattin einen Empfang mit militärischen Ehren und einem Staatsdinner bereitet.

Washington - Seltenen Besuch gab es am Dienstag im Weißen Haus. US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle konnten den japanischen Premierminister Shinzo Abe und seine Frau Akie empfangen. Das war der erste Staatsbesuch eines japanischen Premiers in den USA seit neun Jahren. Dem Ministerpaar aus Japan wurde deshalb das ganz große Programm geboten, Empfang mit militärischen Ehren und Staatsdinner inklusive bei dem auch einige Promis vorbeigeschaut hatten.

USA und Japan wollen militärisch zusammenarbeiten

Während des Staatsbesuchs haben sich Abe und Obama auf eine noch engere militärische Zusammenarbeit geeinigt. Nach den neuen Verteidigungsrichtlinien kann Japan notfalls nicht nur sich selbst verteidigen, sondern auch Verbündete wie die USA, wie US-Außenminister John Kerry in New York nach einem Treffen mit seinem Kollegen Fumio Kishida sagte. Es handelt sich um die ersten Änderungen der Verteidigungsrichtlinien seit 18 Jahren.

Geplant ist unter anderem der Abbau geografischer Beschränkungen für die Bewegungen japanischer Streitkräfte. Japan hatte im Januar vor dem Hintergrund des Inselstreits mit China eine Aufstockung seines Militärhaushalts auf Rekordhöhe angekündigt. Kerry betonte, dass die USA die japanische Hoheit über die Inseln im Ostchinesischen Meer anerkennen und dass maritime Sicherheit nicht den „Launen großer Staaten“ ausgesetzt werden dürfe - eine offenkundige Anspielung auf China.

Es geht nicht gegen China

US-Verteidigungsminister Ashton Carter trat aber der Auffassung entgegen, dass es sich bei den Richtlinien um eine direkte Antwort auf das Verhalten Chinas handle, und verwies auf die Notwendigkeit der Kooperation mit Blick auf Nordkorea.

Auch Wirtschaftsthemen standen auf dem Plan

Thema des Treffens wird auch das transpazifische Freihandelsabkommen TPP sein. Mit diesem wollen die USA der wirtschaftlichen Vorreiterstellung Chinas in Asien etwas entgegensetzen.

Am Mittwoch soll Abe als erster japanischer Premierminister vor dem versammelten US-Kongress sprechen. Abe hält macht während seines USA-Besuchs auch in Boston, New York, San Francisco und Los Angeles Halt. Chinas Präsident Xi Jinping soll dieses Jahr ebenfalls im Weißen Haus empfangen werden.