Die Journalistin Noor Tagouri ist die erste Frau mit traditionellem muslimischen Schleier auf dem Cover des US-Playboy. Foto: Screenshot/Instagram/ntagouri

Der US-Playboy zeigt erstmals eine Muslima mit Kopftuch auf seinem Cover – natürlich ist Noor Tagouri ordentlich bekleidet. Die 22-jährige Journalistin hat ein Ziel: Sie will die erste US-Moderatorin mit Kopftuch werden.

Los Angeles - Die US-amerikanische Ausgabe des „Playboy“ zeigt erstmals ein Foto einer Muslima mit Kopftuch. Die 22-jährige Noor Tagouri posiert darauf in schwarzer Hose, Jeansjacke und einem muslimischen Schleier, einem sogenannten Hidschab. Mit ihrem Bild will die Journalistin der Stigmatisierung verschleierter Muslima in der Gesellschaft entgegenwirken: „Ich versuche so gut es geht, mich nicht um Leute zu kümmern, die sich darüber aufregen, was ich trage“, sagte sie im „Playboy“-Interview.

„Eine Hidschab tragende Muslima zu sein, half mir, Vertrauen zu gewinnen“, sagte Tagouri. „Ich weiß, wie es ist, in den Medien falsch dargestellt zu werden.“ Ihr Ziel sei es, die erste US-Moderatorin mit Hidschab zu werden. Der Artikel erscheint in einer Serie über Menschen, die neue Wege gehen und mit ihrem Verhalten als Vorbilder dienen sollen. Seit März verzichtet die US-Ausgabe des Magazins auf nackte Models.

Offene politische und religiöse Propaganda

Die sozialistische Oppositionszeitung „Duma“ in Bulgarien schreibt: „Eine amerikanische Journalistin, die sich zum Islam bekennt, schaffte es, mit ihrem Foto in der Oktober-Ausgabe von „Playboy“ für Aufregung zu sorgen. Dabei musste sich die 22-jährige Noor Tagouri für die Männer-Bibel überhaupt nicht ausziehen - was eine eiserne Regel für alle anderen Heldinnen der berühmten Zeitschrift ist. Die Muslima posiert für die aus Sicht ihrer Religion nicht moralische Zeitschrift so, wie es sich keine andere Frau soweit erlaubt hat - angezogen, mit einem Kopftuch, und nicht nackt. (.)

Die Verehrer der legendären Männerzeitschrift werden von dem Einfall der frivolen Ausgabe überrascht sein, ihr Publikum durch offene politische und religiöse Propaganda zu erweitern. Und alle anderen werden darüber schockiert sein, dass sogar „Playboy“ einredet, dass es genügt, sich zu verschleiern, um die Welt zu erobern.“