Dierk Schmid hat ein Auge für urbane Stuttgarter Schönheiten. Interview mit dem "Facebook-Galeristen".
Stuttgart – Er ist als Choreograf auch mit den No Angels quer durch Deutschland getourt, hat experimentelles Tanztheater in Luxemburg gemacht und eine zeitlang schlug sein Herz in Frankfurt am Main höher. Nicht der Stadt wegen, wie Dierk Schmid lächelnd bekennt. Doch jetzt ist der gebürtige Plochinger wieder zurück in der Heimat. Mit seinem Blick für das Besondere und seinem iPhone, das der 36-Jährige immer griffbereit hat, spaziert der Grafikdesigner durch Stuttgart. Wir haben seine Fotogalerie auf Facebook entdeckt und sind begeistert. Netterweise hat er im Interview für uns ein paar Sätze beendet...
Das fotografieren mit einer Spiegelreflexkamera …
Dierk Schmid: "... ist gar nicht nötig für meine schönen kleinen Augenblicke, die ich im Bild festhalten will. Ich laufe am liebsten durch Stuttgarts Straßen. Denn mit der Bahn fahren hasse ich. Was mir vor die iPhone-Linse kommt, dafür reicht die kleine Frequenz. Diese Momente müssen nicht perfekt im oftmals langweiligen Postkartenstil aufgenommen sein.
Meine Lieblingsmotive …
"… finde ich meist in Hinterhöfen. Hier sehe ich Dinge, die es sonst nirgends gibt und die die Fassade nicht vermuten lassen würde."
Dabei gehst Du ganz …
"… ziellos vor. Ohne Stadtplan einfach loslaufen, das würde ich jedem empfehlen, um einen Ort richtig wahrzunehmen. Heslach ist momentan die größte Fundgrube für mich. Auch weil es „mein“ Stadtteil ist, in dem ich lebe. Aber der Westen hat auch nette versteckte Orte und der Osten wird mein nächstes Projekt. Allerdings ist das zu Fuß doch ein bisschen weit."
Deine Streifzüge in Stuttgart …
"… haben mir die Stadt jenseits von Schlossplatz oder Karlshöhe näher gebracht. Ich habe das alte, ehrliche Stuttgart kennengelernt."
Warum machst du nichts mit Fotografie …
"… haben mich Freunde auch schon öfters gefragt. Aber ich möchte mit meiner Bilderserie keine Kunst machen, sondern schlicht schöne Momente für mich festhalten. Umso besser natürlich, dass das Feedback so positiv ist und es den Leuten gefällt. Das ist quasi mein sozialer Beitrag für die Welt (lacht)."