Schwere Schäden nach Unwetter: Die Wutachschlucht im Schwarzwald bleibt gesperrt. Foto: dpa

Ein Unwetter im Hochschwarzwald hat an der bei Wanderern beliebten Wutachschlucht schwere Schäden angerichtet. Das Gebiet bleibt vorerst gesperrt - es herrscht Gefahr für Leib und Leben.

Bonndorf - Nach schweren Unwettern mit Starkregen und Erdrutschen haben die Behörden die bei Wanderern beliebte Wutachschlucht im Hochschwarzwald gesperrt. Das Gebiet bleibe vorerst unpassierbar, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Waldshut am Montag. Das Unwetter am Sonntagnachmittag habe Brücken, Wege, Treppen und Übergänge zerstört. Es sei zu gefährlich, das Gebiet zu betreten. Die Sperrung werde für längere Zeit gelten. Genauere Zeitangaben gab es noch nicht. Die Wutachschlucht ist eines der beliebtesten Ausflugs- und Touristenziele im Schwarzwald. Verletzte hatte es bei dem Unwetter nicht gegeben.

Die Polizei warnte davor, das Verbot zu ignorieren. Ohne gesicherte Brücken und Wege bestehe Lebensgefahr. Die Aufräumarbeiten werden Monate dauern, sagte Bonndorfs Bürgermeister Michael Scharf. Es müssten neue Brücken und Wege gebaut und Hänge gesichert werden. Dies sei aufwendig. Die Schadenshöhe lasse sich noch nicht abschätzen.

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Bergwacht und Feuerwehr suchten am Montag in der Wutachschlucht erneut nach möglichen Verschütteten, es wurde jedoch niemand gefunden. Alle Vermissten hätten sich vor dem Unwetter rechtzeitig in Sicherheit bringen können, sagte ein Sprecher der Bergwacht.

Straßenmeistereien begannen am Montag landesweit damit, durch Unwetter geschädigte Straßen zu reparieren. Gesperrt blieb zunächst unter anderem die Bundesstraße 31 bei Immenstaad am Bodensee.

In Bonndorf hatte es neben der Wutachschlucht auch einige Ortsteile getroffen. Dort waren Hänge ins Rutschen geraten, Schlammlawinen und Geröllmassen hatten Straßen und Gebäude beschädigt. Zudem war eine Kläranlage wegen der Wassermassen übergelaufen und in Mitleidenschaft gezogen worden, sie muss nun saniert werden.

Geologen hatten die Marienschlucht gesperrt

Bereits Anfang Mai hatten die Behörden die bei Wanderern ebenfalls beliebte Marienschlucht bei Allensbach am Bodensee (Kreis Konstanz) geschlossen. Diese Sperrung bleibe bis zum Jahresende bestehen, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) in Freiburg. Das Unglücksrisiko sei zu hoch.

Geologen der Behörde hatten die Marienschlucht untersucht und sie gesperrt, nachdem Anfang Mai eine 72-jährige Frau beim Wandern ums Leben gekommen war. Sie war von Geröllmassen, die ins Rutschen gekommen waren, erschlagen worden.

Nach dem Unwetter vom Wochenende beruhige sich das Wetter nun wieder, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Offenburg. Örtlich könne es noch Regen geben, die Unwettergefahr sei aber gering.