Vor Jahren hat Gisela Erdmannsdörfer ihre „Large town vision“ geschaffen. Foto: Otto

Künstler stellen Werke vor, von denen sie sich nur schwer trennen würden. Heute: Gisela Erdmannsdörfer. Ihr Bbild entstand durch eine aufwändige Technik – die Hinterglas-malerei.

Unverkäuflich - Der Stuttgarter Künstler Oskar Schlemmer hatte es begonnen, Willi Baumeister hatte es vollendet: ein kleines auf Glas gemaltes Bild. „Ich habe das Bild gesehen und die Technik hat mich so interessiert, dass ich sie ausprobiert habe“, erzählt die Feuerbacher Künstlerin Gisela Erdmannsdörfer. Bei der Hinterglasmalerei wird die Farbe direkt auf die Rückseite des Glases aufgetragen. An der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart hat sie 24 verschiedene Techniken gelernt – auch die Hinterglasmalerei. Diese hat es ihr angetan. Ihre abstrakte Fantasielandschaft „Large town vision“ gibt sie nicht mehr her. Vor 33 Jahren hat sie diese Hinterglasmalerei geschaffen. „Sie ist unbezahlbar“, sagt die Künstlerin.

„Es ist eine sehr aufwändige Technik“

Es war die Herausforderung, die Erdmannsdörfer an der Technik reizte. „Man malt andersherum als bei einem Bild auf Leinwand“, erklärt sie. „Der Hintergrund wird zum Beispiel zuletzt gemalt.“ Kleine Details im Vordergrund sind dagegen das erste, was auf das Glas aufgetragen wird, übermalen kann man nicht mehr. „Wenn man das Bild in der Hand hat, muss man es jedes Mal umdrehen, um es von der richtigen Seite zu sehen“, erklärt die Künstlerin. Falle es einmal runter, sei es kaputt. „Es ist eine sehr aufwändige Technik.“

Die Feuerbacherin hat nicht viele Werke in dieser Technik. Deshalb sind ihr die wenigen besonders viel wert. Obwohl ihr die zerbrechlichen Bilder sehr am Herzen liegen, sagt sie: „Ich werde die Hinterglasmalerei nie wieder anwenden.“ Inspiriert werde sie meist von irgendwelchen Erlebnissen und male dann am liebsten Serien. „Das kommt alles automatisch, aus dem Inneren. Ich mache keine Skizzen, sondern alles spontan. Für mich ist ein Thema irgendwann ausgereizt“, erklärt die Künstlerin. Dann beginnt sie wieder etwas Neues.