Als gemeinsamer Standort käme das Gebiet beim Bauhof in Frage. Foto: Otto-H. Häusser

Die Filderstädter Verwaltung untersucht, ob eine Fusion der Stadtwerke mit dem Bauhof in Frage kommt. Als Alternative steht ein Umzug der Stadtwerke in ein neues Domizil an der Raiffeisenstraße in Bonlanden zur Wahl.

Bernhausen - Die Stadtwerke brauchen ein neues Domizil. Am bisherigen Standort an der Brühlstraße in Sielmingen herrschen bereits beengte Verhältnisse. Wenn der städtische Eigenbetrieb das Stromnetz kauft und vielleicht sogar in den Vertrieb elektrischer Energie einsteigt, reicht der Platz für die erweiterte Belegschaft nicht mehr aus.

Ein Umzug ist deshalb absehbar. Offen ist allerdings, wohin die Reise geht. Sowohl die SPD als auch die Freien Wähler haben einen Zusammenschluss der Stadtwerke mit dem Bauhof ins Spiel gebracht. Würde es eine solche Fusion geben, dann käme für die Stadtwerke ein neuer Standort beim Bauhof an der Felix-Wankel-Straße in Bernhausen in Frage. Denn: ein Zusammenschluss würde nur Sinn machen, wenn die beiden städtischen Betriebe durch die räumliche Nähe voneinander profitieren könnten, sei es durch eine gemeinsame Werkstatt, ein vereinigtes Lager oder den Austausch von Personal und Fahrzeugen.

„Ein komplexes Thema“

Die genauen Vorteile, aber auch die Kosten eines Zusammenschlusses will die Verwaltung untersuchen. „Das ist ein komplexes Thema“, sagt Erster Bürgermeister Andreas Koch. Letztlich müsste auch geklärt werden, in welchem Dezernat der neue Betrieb angesiedelt würde. Bisher gehören die Stadtwerke zum Geschäftsbereich von Koch, der Bauhof dagegen ist im Dezernat von Kochs Bürgermeisterkollegen Reinhard Molt angesiedelt. Alle betroffenen Bereiche sollen nun die Vor- und Nachteile der Vereinigung auflisten. Danach werde man sich darüber Gedanken machen, welche Lösung die beste ist, sagt Koch. „Anschließend werden wir den Stadträten einen Vorschlag unterbreiten“, fügt er hinzu.

Der Bürgermeister lässt jedoch durchblicken, das er eigentlich für einen getrennten Betrieb von Stadtwerken und Bauhof ist. Schließlich hatte die Verwaltung den Stadträten schon vor eineinhalb Monaten den Umzug der Stadtwerke nach Bonlanden ans Herz gelegt. „Wir würden einen solche Vorschlag nicht machen, wenn wir nicht davon überzeugt wären“, sagt er.

Angedachte Lösung war Stadträten zu klein

Doch der Betriebsausschuss Stadtwerke wollte damals nicht den Grundsatzbeschluss für den Umbau des Gebäudes an der Raiffeisenstraße 40 fassen. Den Stadträten war die angedachte Lösung zu klein. Sie plädierten dafür, zu untersuchen, ob ein zusätzliches zweites Obergeschoss auf das bestehende Gebäude gesetzt werden kann.

Doch von Seiten der Verwaltung wurde schon damals erklärt, dass eine weitere Aufstockung dieses Gebäudes mit dem bestehenden Baurecht nicht vereinbar ist. Deshalb müsste der Aufbau entweder eine Befreiung vom Bebauungsplan bekommen, die allerdings in diesem Fall nicht von der Stadt, sondern vom Regierungspräsidium Stuttgart geprüft würde. Oder aber der Bebauungsplan müsste geändert werden. Dann könnten die Stadträte jedoch Gefahr laufen, einem von ihnen ansonsten mehrheitlich verteufelten Briefmarkenplan zustimmen zu müssen. Die Fusion von Bauhof und Stadtwerken in Bernhausen wäre deshalb auch ein Ausweg aus diesem Dilemma.