Der obere Teil der Unterländer Straße kann nur noch in Richtung Emil-Schuler-Platz befahren werden. Umgeleitet wird der Verkehr über die Güglinger Straße. Dort gab es am Mittwoch Probleme, weil ein verkehrswidrig abgestelltes Auto Foto: Bernd Zeyer

Wegen Bauarbeiten ist der obere Teil der Unterländer Straße bis November nur einseitig befahrbar. Anwohner und Geschäftsleute wurden im Vorfeld nicht informiert.

Zuffenhausen - Mittwoch, 16 Uhr: Entlang der Unterländer Straße herrscht Verwirrung. Die Fahrzeuge, die aus Richtung Bezirksrathaus kommen, stauen sich fast bis zum Emil-Schuler-Platz. Sie kommen nicht voran, da einige hundert Meter weiter oben zwei Busse der Linie 401 abgestellt sind. Der vordere steht in der Güglinger Straße und kann nicht weiterfahren, da ein Mercedes trotz aufgestellter Verbotsschilder am Straßenrand parkt und die Fahrbahn blockiert. Doch nicht nur die Autofahrer sind genervt. Ladenbetreiber und Passanten blicken verwundert auf eine neu eingerichtete Baustelle im oberen Bereich der Einkaufsmeile. Dort, zwischen den beiden Verkehrsinseln, ist die Unterländer Straße nur noch in Richtung Emil-Schuler-Platz befahrbar, auf der anderen Fahrbahnseite gibt es nun Schrägparkplätze. „Ich wüsste gerne, was das soll“, sagt eine Passantin und schüttelt den Kopf.

Auch bei der Werbegemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen (EZZ) zeigt man sich verwundert. In einer Mail, die am Donnerstag an die rund 120 Mitglieder des Bundes der Selbständigen (BdS) verschickt worden ist, wird kritisiert, dass Anlieger, Anwohner und Geschäftsleute im Vorfeld nicht über die Baumaßnahme informiert worden sind. „Ich bin ratlos und weiß nicht, was wir jetzt machen sollen“, sagt Wolfgang Heinz vom EZZ. Dieser Einschnitt in die Hauptgeschäftsstraße werde zu Beeinträchtigungen und Umsatzeinbußen führen. Vor dem Hintergrund der hervorragenden Zusammenarbeit während des U-15-Umbaus sei es umso überraschender, dass die Kommunikation der beteiligten Ämter dieses Mal nicht funktioniert habe. „Damals konnten wir agieren, heute müssen wir reagieren“, fasst er die Lage aus Sicht der Gewerbetreibenden zusammen. Christine Knorst, Vorsitzende des EZZ, versucht zwar, das Positive an der Situation zu sehen, übt aber ebenfalls Kritik. Einerseits sei es natürlich gut für die Geschäftsleute, wenn dieser Teil der Einkaufsmeile attraktiver werde. Andererseits sei sie aber sehr unglücklich, dass der Teil der Straße längere Zeit gesperrt werde.

Anwohner wurden nicht informiert

Laut Tiefbauamt wird die Sperrung und damit die Einbahnregelung noch mindestens bis November andauern. Grund dafür seien die Baumaßnahmen an den Gebäuden Unterländer Straße 66 und Güglinger Straße 5. Ersteres werde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, letzteres aufgestockt. Hintergrund dafür sei die Erweiterung des Hotels Bruy. Im Vorfeld, das erläutert Alexander Gass vom Tiefbauamt, hätte es einen Ortstermin mit allen Beteiligten gegeben. Allerdings hätte die Baufirma, ein Unternehmen aus Kornwestheim, Anwohner und Gewerbetreibende nicht wie vorgeschrieben informiert.

Das bestätigt auch Peter Koch von der Straßenverkehrsbehörde im Amt für öffentliche Ordnung. „Aus unserer Sicht ist das sehr ärgerlich“, sagt er. Mittlerweile funktioniere die Umleitung durch die Güglinger und die Lothringer Straße aber gut, auch seitens des Busunternehmens seien keine Probleme mehr gemeldet worden. Anders hätte die Situation seinen Worten nach ohnehin nicht geregelt werden können. Eine Ampel an der Unterländer Straße, die den entsprechenden Fahrbahnabschnitt wechselseitig in beide Richtungen freigibt, wäre für die dortige Verkehrsmenge keinesfalls ausreichend. Die einseitige Sperrung der Straße hingegen sei deshalb notwendig, weil dort ein Kran aufgebaut werden müsse. Immerhin: Durch die nun für die Bauzeit hinzugekommenen Schrägparkplätze stünde in dem Bereich jetzt mehr Parkraum zur Verfügung als sonst. Auch an den Schulweg habe man gedacht: Damit die Mädchen und Buben aus der Rosenschule die Brackenheimer Straße besser überqueren können, sei dort eine Gehwegnase eingerichtet worden.