Beim Verstecken und Suchen von Caches sollte rücksichtsvoll mit der Natur umgegangen werden. Foto: dpa

Gehen Sie mit uns auf Filder-Jagd. Unser Gewinnspiel bietet attraktive Preise – und Geschichten rund um die moderne Schnitzeljagd. Diesmal geht es um vorhandene Spannungen zwischen Geocachern und Naturschützern.

Filder - Es mag naheliegen, etwas in einer Baumhöhle zu verstecken. Vor allem, wenn es darum geht, etwas in der Natur zu verbergen, das nur mittels Koordinaten gefunden werden soll. Wer das aber tut, benutzt unter Umständen den Nistplatz von Vögeln für seinen Cache, übersetzt: geheimes Lager. Beim Geocaching ist es so wie auch bei fast allen anderen Aktivitäten in der Natur. Der Mensch mag es genießen, sich der Umwelt nahe zu fühlen. Tatsächlich hinterlässt er aber Spuren, die das Leben von Tieren und Pflanzen oft negativ beeinträchtigen.

Es gibt Spannungen im Wald

In Monheim in Nordrhein-Westfalen haben sich Geocacher zusammengetan, die andere darüber aufklären wollen, wie ihresgleichen ihrem Hobby möglichst umweltverträglich nachgehen können. Hintergrund seien Spannungen zwischen Geocachern auf der einen Seite sowie Naturschützern und Jägern auf der anderen Seite, sagt Michael Seegers von den Umweltcachern. Er beschreibt den Konflikt so: „Wir haben verschiedene Parteien im Wald. Die Naturschützer und die Jäger wollen am liebsten niemanden dort sehen, und wir Geocacher wollen dort unsere Caches suchen“ , sagt er.

Seine Organisation will durch Aufklärung dazu beitragen, dass Geocacher sich an bestimmte Regeln halten. Dadurch soll die Akzeptanz des Hobbys in der Öffentlichkeit erhalten bleiben. Zum Beispiel fordert die Organisation Geocacher auf, besonders in Naturschutzgebieten, aber am besten generell in Wäldern auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben. „Wer einen Cache ortet, sollte nicht querfeldein laufen, weil es kürzer ist, sondern eben auch einen Umweg in Kauf nehmen“, sagt Seegers. Tabu sein sollten als Versteckorte für Caches – wie bereits geschildert – Baum-, Fels- und Erdhöhlen, die Vögel als Nistplätze nutzen könnten. Und wer seinen Hund mit auf Schatzsuche nimmt, sollte den vierbeinigen Begleiter anleinen, damit er andere Tiere nicht stören kann.

Auch beim Vergraben der Caches sind Umweltregeln zu beachten. So sollten Behälter aus natürlichen Stoffen verwendet werden, raten die Umweltcacher. Potenziell umweltgefährdende Stoffe oder auch nur solche, die starke Gerüche verströmen, sollten nicht versteckt werden. Einen Cache in der Nacht zu suchen, mag manchem abenteuerlich erscheinen. Die Umweltcacher raten davon aber ab, weil nächtliche Besuche von Zweibeinern bei vielen Tieren Stress verursachen.

Falsches Verhalten aus Unwissenheit

Michael Seegers von den Umweltcachern glaubt daran, dass seine Etikette für den Umgang mit dem Hobby im Wald dazu beitragen kann, dass Geocacher ihr Verhalten ändern. „Die meisten, die es nicht richtig machen, tun es aus Unwissenheit“, sagt er.

Wer auf der offiziellen Geocaching-Seite im Internet einen Cache eintrage, müsse ohnehin damit rechnen, dass dieser auf seine ökologische Verträglichkeit geprüft wird, betont der Umweltcacher Seegers.

Allerdings gibt es inzwischen auch Webseiten, auf denen ungeprüfte Caches eingetragen werden können. Sie heißen zum Beispiel „Extremcaching“ und locken mit dem besonderen Kick. „Da sind zum Beispiel Caches in Baumhöhlen eingetragen, die nur mit einer Kletterausrüstung zu finden sind“, sagt Seegers. Er hält sich mit der Bewertung solcher Seiten zurück. „Ich persönlich würde aber nur die offizielle Geocaching-Seite verwenden“, sagt er. Neben der Umweltverträglichkeit sei auch die persönliche Sicherheit zu bedenken, beispielsweise wenn Caches in alten Industrieanlagen versteckt werden, sagt Seegers.

Der Nabu sieht auch die Vorteile

Der Umweltcacher betont aber auch, dass sein Hobby zu einem bewussteren Umgang mit der Natur führen könne. „Geocacher verstecken ja auch Caches, um auf besonders schöne Plätze hinzuweisen. Sie sehen ihre Umgebung mit anderen Augen und wissen die Umwelt mehr zu schätzen“, sagt er. Der Naturschutzbund Nabu sieht das ähnlich wie Michael Seegers. Vergleichbar mit der Seite der Umweltcacher hat auch der Landesverband des Nabu in Nordrhein-Westfalen eine Liste im Internet veröffentlicht mit Ratschlägen für ein umweltbewusstes Geocaching. Das Hobby verdammen will der Nabu aber nicht. „Beim Geocaching geht es darum, Erlebnisse in der Natur zu haben“, sagt die Nabu-Sprecherin Anke Beisswänger. „Das bewerten wir grundsätzlich als positiv.“

Gehen Sie mit uns auf Filder-Jagd:

Langeweile in den Sommerferien? Dagegen hilft die Filder-Jagd unserer Zeitung. Finden Sie mit Hilfe von Geodaten (siehe „Die Geodaten“) sechs Orte in den Stadtbezirken auf den Fildern und setzen Sie dort Ihre Tageszeitung fotografisch in Szene. Das jeweils originellste Bild gewinnt. Wem es darüber hinaus gelingt, die sechs Orte auf kreative Weise zu einer Fotogeschichte zu verbinden, der wird Schnitzeljagdkönig – und mit einem Schnitzelessen belohnt.

Zu gewinnen gibt es sechs Breuninger-Gutscheine im Wert von jeweils 50 Euro für das jeweils beste Einzelbild. Und für die beste Gesamt-Fotostory gibt es ein Schnitzelessen für zwei Personen Im Wirtshaus Garbe in Plieningen. Schicken Sie Ihre Fotos einfach per E-Mail an redaktion@filder-zeitung.zgs.de oder an redaktion@blick-vom-fernsehturm.zgs.de. Sie können die Fotos auch an folgende Postadresse senden: Filder Zeitung/Blick vom Fernsehturm, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart. Einsendeschluss ist der 11. September.

Dies sind die Punkte, die Sie finden sollten (Geodaten):N 48° 44’27.4 E 9° 5’0.2N 48° 44’39.6 E 9° 11’09.9N 48° 43’39.1 E 9° 8’47.2 N 48° 42’04.4 E 9° 12’57.1N 48° 44’57.7 E 9° 13’14.6N 48° 43’20.1 E 9° 11’58.6

hh