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Polizei hat tödlichen Unfall auf B 10 bei Kuchen geklärt - Gesuchter Lkw-Fahrer unschuldig.

Kuchen - Jugendlicher Leichtsinn mit tödlichem Ausgang: Der 19-Jährige, der am Abend des 18. Februar auf der B10 bei Kuchen von einem Lastwagen überrollt worden ist, war auf der Deichsel als blinder Passagier mitgefahren. Der junge Mann war laut Polizei stark betrunken.

Der tödliche Unfall ist aufgeklärt. Das haben die Göppinger Polizei und die Staatsanwaltschaft Ulm am Montag mitgeteilt. Die Ermittler sind sicher, dass sie jetzt wissen, was an jenem Freitagabend gegen 21.30 Uhr bei Kuchen (Kreis Göppingen) geschehen ist. Anfangs hatten sie fieberhaft nach einem Lkw-Fahrer gefahndet. Wegen Fahrerflucht, wie es kurz nach dem Unglück geheißen hatte. Gesucht wurde auch ein weißer Lastwagen, der vorne an der Beifahrerseite beschädigt sein müsste - durch den Zusammenprall mit dem 19-Jährigen, der zu Fuß auf dem Heimweg von Geislingen nach Kuchen gewesen war.

Doch nach einer Woche akribischer Ermittlungen stellt sich der Unfall ganz anders dar. Dem Lkw-Fahrer könne kein schuldhaftes Verhalten vorgeworfen werden, heißt es jetzt. Der 37 Jahre alte Berufskraftfahrer habe das Unglück offenbar gar nicht bemerkt - und auch nicht, dass er einen blinden Passagier hatte.

Der 19-Jährige war auf die Deichsel des Lastwagens geklettert. Ein 18 Jahre alter Freund des tödlich Verunglückten, der zunächst eine andere Geschichte erzählt hatte, beschrieb das Geschehen laut Polizei bei seiner zweiten Vernehmung so: Sein Kumpel habe nach einem Trinkgelage in Geislingen nach Kuchen gehen wollen. Am Stadtrand von Geislingen sei er aber dann plötzlich auf die Deichsel eines an der Ampel stehenden Lastwagens mit Anhänger gesprungen und habe sich an den Wänden der Zugmaschine und des Aufbaus festgehalten. Der 18-Jährige will noch versucht haben, den Lastwagen-Fahrer auf sich aufmerksam zu machen - der Fahrer sagt, er habe keinen der beiden jungen Männer gesehen.