Das Unglück hat sich in der Mais-Anlieferungsanlage ereignet Foto: Friebe

Beinahe erstickt wäre ein Junge am Dienstagabend beim Spielen auf einem Hühnerhof in Neuhausen. Er versank in einem Berg von Maiskörnern und konnte sich nicht mehr selber befreien. Der Junge wurde in eine Klinik eingeliefert und schwebt in Lebensgefahr.

Neuhausen - Der Hagenauer Hof am Ortsrand von Neuhausen auf den Fildern ist weit über die Ortsgrenzen hinaus als Hühnerhof bekannt. Sein Ruf gründet vor allem auf seinen Bio-Eiern, die im Hofladen verkauft werden. Besonders stolz ist das landwirtschaftliche Unternehmen auf seine eigene Futterherstellung. Am Dienstagabend hat sich dort ein tragischer Unfall ereignet, bei dem ein zwölfjähriger Junge lebensgefährlich verletzt worden ist.

Vier Kinder hatten, so berichtet die Polizei, gegen 19.45 Uhr in der Maisanlieferungsanlage des Hagenauer Hofs gespielt. Dort wird das erntefrische Getreide zunächst mehrere Meter hoch aufgeschüttet. Anschließend wird es durch ein Gitterrost in regelmäßigen Abständen auf ein Förderband gelassen, auf dem es in die Trocknungsanlage transportiert wird.

Durch das Ablassen des Maises bildet sich auf dem Maisberg eine trichterförmige Vertiefung. In diese hatte sich der Zwölfjährige hineingelegt. Durch unglückliche Umstände versank das Kind in dem immer größer werdenden Trichter und geriet auch mit dem Kopf unter den Mais. Unter den Körnermassen hat der Junge dann Probleme beim Atmen bekommen. Seine Versuche, sich selber zu befreien, misslangen.

Die drei Spielkameraden alarmierten daraufhin sofort Mitarbeiter des Hofes und die Angehörigen. Diese eilten zu Hilfe, stoppten sofort die Anlage und begannen, den Jungen aus dem Maisberg auszugraben. Als die Rettungskräfte und der Notarzt wenig später an der Unglücksstelle ankamen, hatten die Helfer das Kind bereits aus dem Maisberg ausgegraben. Der Bub war aber nicht ansprechbar. Der Rettungsdienst übernahm die Versorgung des Kindes und leitete Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Anschließend wurde der Junge in ein Krankenhaus eingeliefert.

Auch am gestrigen Mittwoch hatte sich der Zustand des Zwölfjährigen nicht verbessert. Er liegt nach wie vor im Krankenhaus und schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Bei dem Verunglückten soll es sich um einen Pflegesohn der Familie handeln. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte und wie man ihn hätte vermeiden können.