Unfall auf der A 81 vor Zuffenhausen: Zwischen Autotransporter und Sattelzug wurde ein roter VW Golf zermalmt Foto: 7aktuell.de/Schmalz

Unaufmerksamkeit oder gar Übermüdung als Ursache: Auf der A 81 gibt es immer wieder schwere Auffahrunfälle. Die Strecke vor der Ausfahrt Zuffenhausen wird offenbar zum Brennpunkt.

Möglingen/Stuttgart - War er womöglich kurz eingenickt – oder hatte ihn sein Hund abgelenkt? Noch völlig unklar ist die Ursache eines schweren Lastwagen-Unfalls auf der Autobahn 81. Bei der Karambolage zwischen den Anschlussstellen Ludwigsburg-Süd und Zuffenhausen am Dienstag gegen 8.50 Uhr gab es zwei Schwerverletzte und etwa 210 000 Euro Schaden.

Für Autofahrer Richtung Stuttgart ging lange nichts mehr. Eine halbe Stunde lang musste die Strecke voll gesperrt werden. Die Staukolonnen reichten 14 Kilometer bis nach Pleidelsheim zurück. Die Retter hatten alle Hände voll zu tun: Zwei Sattelzüge, ein Autotransporter und ein zerquetschter VW Golf waren in den Unfall verwickelt und mussten aufwendig aus dem Weg geräumt werden. Die Feuerwehren aus Möglingen, Asperg und Ludwigsburg war mit 46 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen am Unfallort. Es dauerte bis 12.30 Uhr, bis die Strecke wieder freigegeben werden konnte.

Dazwischen wird ein Auto zermalmt

Auslöser des Unfalls war ein 59-jähriger Sattelzugfahrer. Der Mann war im Auftrag eines Stahlspediteurs mit Sitz im Ruhrgebiet und einer Niederlassung in Pleidelsheim in einem zäh fließenden Verkehr Richtung Stuttgart unterwegs. Kurz vor der Anschlussstelle Zuffenhausen bemerkte er dabei offenbar nicht, dass vor ihm eine Kolonne bis zum Stillstand abgebremst hatte. Nahezu ungebremst fuhr er auf einen Autotransporter auf, der mit acht neuen Mercedes beladen war.

Das Führerhaus des Verursachers wurde von der Ladung des Vordermanns völlig zertrümmert. Die Feuerwehr musste den Schwerverletzten aus dem Wrack befreien. Sein Hund überstand den Unfall leicht verletzt und wurde in einem Tierheim untergebracht. An der Front des Autotransporters spielte sich indes ein weiteres Drama ab: Der war durch die Aufprallwucht nach vorne geschoben worden und zermalmte einen vor ihm stehenden VW Golf zwischen sich und einem weiteren vor ihm stehenden Sattelzug. Der 42-jährige Autofahrer aus dem Kreis Ludwigsburg „hatte unheimlich viel Glück“, so eine Polizeisprecherin. Womöglich war’s auch ein Schutzengel, der ihn die Karambolage letztlich mit leichten Verletzungen überstehen ließ.

Abschnitt wird offenbar zum Brennpunkt

Der Abschnitt zwischen Ludwigsburg-Süd und Zuffenhausen entwickelt sich immer mehr zu einem Brennpunkt für Auffahrunfälle. Allein in diesem Jahr gab es drei ähnliche Karambolagen. Und immer wieder spielte Unaufmerksamkeit eine Rolle.

Oder Übermüdung: Am 29. März hatte ein 79-jähriger Mercedes-Fahrer einen Unfall mit 28 000 Euro Schaden ausgelöst. Er war auf der Strecke offenbar kurz eingenickt, fuhr auf einen Transporter auf, der nach rechts gegen einen Sattelzug geschleudert wurde. Am 7. März war es ein Sattelzug-Fahrer, der auf seinen Vordermann auffuhr. Bilanz: Ein Schwerverletzter und Zehntausende Euro Schaden. Während der über dreistündigen Bergungsmaßnahmen kam es zu zehn Kilometer Stau. Ende Januar löste ein 34-jähriger Lkw-Fahrer einen Auffahrunfall aus, bei dem eine 50-jährige Beifahrerin im Auto davor leicht verletzt wurde. Im November 2015 rammte ein 59-jähriger Lkw-Fahrer zwei Autos – zwei Insassen wurden verletzt, es gab 11 000 Euro Schaden.