Das Führerhaus des Schiffes wurde bei dem Unfall erheblich beschädigt. Foto: SDMG

Vermutlich, weil er die Höhe seines Schiffes unterschätzt hat, ist ein Frachter-Kapitän auf dem Neckar an einem Stahltor hängen geblieben. Der Mann wurde bei dem Unfall verletzt.

Freiberg/Neckar - Der Kapitän eines 80 Meter langen Frachtschiffes hat offenbar die Höhe seines Gefährts unterschätzt und deshalb einen folgenreichen Unfall auf dem Neckar verursacht. Wie die Polizei berichtet, rammte der Frachter, der flussaufwärts in Richtung Ludwigsburg unterwegs gewesen war, am Mittwochnachmittag auf Freiberger Gemarkung ein Hochwassersperrtor. Der Kapitän verletzte sich bei dem Crash, setzte seine Fahrt mit dem beschädigten Schiff aber zunächst unbeeindruckt fort. Erst die Polizei konnte den Mann zum Anhalten bewegen.

Laut Roland Fleischer, dem Sprecher der Wasserschutzpolizei, meldete eine Zeugin gegen 15.40 Uhr den Unfall, sie hatte einen Knall gehört. Erst rund zwei Kilometer weiter, etwa auf Höhe der Autobahnbrücke der A 81, wurde das Schiff, das in Deutschland zugelassen ist, dann gestoppt. Der Kapitän wurde wegen seiner Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo er stationär aufgenommen wurde.

Das Steuerhaus des Motorfrachters wurde bei der Kollsion derart beschädigt, dass der Kahn wohl in eine Werft gebracht werden muss. Bis der Transport organisiert ist, liegt er im Pleidelsheimer Seitenkanal des Neckar vor Anker. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro. Das Hochwassertor wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Die Unfallursache wird noch untersucht

Warum der Mann mit seinem Schiff das Tor gerammt hat, ist laut der Polizei noch unklar. Die Ermittlungen würden andauern. Nach dem Unfall wurde dem Seemann Blut entnommen, er muss nun mit einer Anzeige wegen der Gefährdung des Schiffsverkehrs rechnen. Zudem wird er wohl rechtlich belangt, weil er den Unfall nicht bei den Behörden meldete.

Ein Gutes hatte die Flucht auf dem Wasser laut der Polizei aber doch: Hätte der Frachter unmittelbar an der Unfallstelle angehalten, wäre der weitere Schiffsverkehr wohl erheblich behindert worden.