So schön es aussieht: Der Schnee hat den Autofahrern in Stuttgart und dem Umland zu schaffen gemacht. Ohne Winterreifen kam man nicht weit. Klicken Sie sich durch unsere Winterimpressionen aus Stuttgart! Foto: www.7aktuell.de/Florian Gerlach

Der Schneefall am Freitagnachmittag hat in Stuttgart und dem Umland zu einigen Unfällen geführt. In den meisten Fällen blieb es bei Blechschäden, in den Kreisen Esslingen und Böblingen wurden zwei Frauen schwer verletzt.

Stuttgart - Der heftige Schneefall am Freitagnachmittag hat in Stuttgart und der Region zu zahlreichen Unfällen geführt.

Die Polizei in Stuttgart meldete gegen 16 Uhr über zehn Glätteunfälle mit Sachschaden - Tendenz steigend. "Die Straßen sind ziemlich rutschig, die meisten Autofahrer tragen dem Rechnung und fahren langsam", sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. In Giebel seien zwei Autofahrer bei einem Frontalzusammenstoß leicht verletzt worden. Ein 19 Jahre alter Opelfahrer geriet auf der Rappachstraße in einer Kurve in den Gegenverkehr. Dort stieß er mit dem Citroen eines 56 Jahre alten Mannes zusammen. Der junge Mann war vermutlich zu schnell unterwegs. Beide Autofahrer kamen in ein Krankenhaus. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 20.000 Euro. Während der Unfallaufnahme kam es zu Verkehrsbehinderungen.

Die Polizei im Kreis Böblingen zählte bis 16 Uhr 40 Unfälle wegen Schnee und Glätte. In den meisten Fällen sei es bei Blechschäden geblieben. Bei einem Unfall in Holzgerlingen erlitt eine Frau eine Kopfverletzung, bei Deckenpfronn geriet eine Autofahrerin in den Gegenverkehr, kollidierte mit einem entgegenkommenden Wagen und wurde schwer verletzt.

Auf den Autobahnen 8 und 81 seien keine größeren Unfälle zu verzeichnen gewesen, da die Fahrbahnen größtenteils schneefrei gewesen seien. Wegen des Wetters und des hohen Verkehrsaufkommens gab es aber auf der A 8 zwischen Plieningen und Leonberg in Richtung Karlsruhe bis zu 14 Kilometer stockenden Verkehr, bis zu 12 Kilometer auf der A 81 in beiden Fahrtrichtungen zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und Herrenberg.

Auto überschlägt sich, Fahrerin schwer verletzt

Im Kreis Esslingen ereigneten sich laut Polizei bis zum Abend 70 witterungsbedingte Unfälle - auch hier mussten in den allermeisten Fällen nur die Autos dran glauben. Den Gesamtschaden beziffern die Beamten mit mindestens 125.000 Euro.

Schwer verletzt wurde die 32-jährige Fahrerin eines Fiat. Sie kam gegen 15 Uhr mit ihrem Auto auf der Landesstraße 1185 zwischen Neuenhaus und Burkhardtsmühle von der Fahrbahn ab, überschlug sich und kam auf dem Dach zum Liegen. Die Fahrerin wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Sie wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. In Nürtingen und Plochingen wurden zwei Frauen bei Unfällen leicht verletzt.

92 Unfälle wegen des Schnees meldete die Polizei im Kreis Ludwigsburg. Vier Menschen wurden leicht verletzt, den Schaden schätzen die Beamten auf rund 290.000 Euro.

In der Nacht zum Samstag kam ein 23 Jahre alter Autofahrer mit seinem BMW auf der Landesstraße 1107 bei Erligheim auf glatter Fahrbahn ins Schleudern. Der BMW überschlug sich und kam in einem angrenzenden Acker zum Stehen. Der 23-Jährige, der sich blutende Wunden im Kopfbereich zuzog, machte sich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Dort bekam er Besuch von der Polizei, die feststellte, dass der Mann unter Alkoholeinwirkung stand. Sein Führerschein wurde eingezogen. Zeugen des Unfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07142/4050 bei der Polizei zu melden.

Im Rems-Murr-Kreis habe es nur leichte Behinderungen gegeben, hieß es von Seiten der Waiblinger Polizei. Am Stettener Sattel, auf der Hegnacher Höhe, der Beinsteiner Höhe und auf der Bundesstraße 14 am Teiler Winnenden/Schorndorf blieben Autos liegen. Insgesamt zählten die Beamten 14 Unfälle mit zwei Leichtverletzten und einem Gesamtschaden von rund 34.000 Euro.

Die Polizei im Kreis Göppingen zählte am Freitagnachmittag neun Schneeunfälle mit einem Gesamtschaden von rund 8800 Euro, zwei davon ereigneten sich auf der Autobahn 8. Verletzt wurde niemand. Räum- und Streudienste seien im Dauereinsatz gewesen, hieß es weiter.

In ganz Baden-Württemberg habe es rund 900 wetterbedingte Unfälle gegeben, teilte das Lagezentrum des Innenministeriums mit. Dabei seien 72 Menschen verletzt worden, zwölf davon schwer. Der Sachschaden betrage rund zweieinhalb Millionen Euro.

Nicht nur dem Verkehr machte der Schneefall zu schaffen: Die Drittliga-Partien des VfB Stuttgart II und der Stuttgarter Kickers wurden abgesagt.

Der Winter macht am Wochenende keine Pause: In der Nacht zu Sonntag erwarten die Experten im Südwesten strengen Frost, in den Frühstunden mit Temperaturen bis zu minus 15 Grad. Kälteempfindliche Menschen müssen jetzt die Pudelmütze über den Kopf stülpen und die gefütterten Schuhe aus dem Schrank holen. „Es wird vor allem nachts bitterkalt“, sagte eine Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes.