Der Kärcher-Neubau am Bahnhof Winnenden Foto: Frank Eppler

Der Reinigungsgerätehersteller Kärcher zeigt seine Verbundenheit mit seinem Standort Winnenden. 30 Millionen Euro investiert das Unternehmen dort, weitere 15 Millionen in Schwaikheim.

Der Reinigungsgerätehersteller Kärcher zeigt seine Verbundenheit mit seinem Standort Winnenden. 30 Millionen Euro investiert das Unternehmen dort, weitere 15 Millionen in Schwaikheim.

Winnenden - Es ist ein imposanter Gebäudekomplex, der auf dem Gelände der früheren Ziegelei Pfleiderer im Herzen Winnendens entstanden ist. Die Glasfassade, die vom gegenüberliegenden Bahnhof aus zu sehen ist, und eine Brücke über die Gleise, welche die bestehende Unternehmenszentrale mit den Neubauten verbindet, sind markante Details des Komplexes, den der Reinigungsgerätegersteller Kärcher hier errichtet hat. Der große Kamin des Ziegeleiwerkes ist übrigens erhalten geblieben und weithin zu sehen.

In den vergangenen Wochen hat die Belegschaft, die in die neuen Büros eingezogen ist, eine logistische Meisterleistung vollbracht. Der Umzug von 550 Mitarbeitern erfolgte während des laufenden Betriebs in nur 22 Tagen. Die offizielle Inbetriebnahme des Komplexes wird Ende September erfolgen.

Ihr neues Bürogebäude ist einer von drei Neubauten auf dem Pfleiderer-Areal. Mehr als 14 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, verteilt auf fünf Stockwerke umfasst es, 700 Arbeitsplätze sind darin untergebracht. 50 Prozent der Dachfläche werden mit einer Fotovoltaikanlage bebaut. Die offene Architektur des Gebäudes sieht unter anderem zahlreiche Kommunikationsflächen für Besprechungen vor, eine Cafeteria ist dort ebenfalls vorhanden.

Ebenfalls fertiggestellt ist das Auditorium, ein Veranstaltungsgebäude, in dem bis zu 800 Personen in einem großen Saal tagen können. Verschiebbare Innenwände sorgen dafür, dass der große Saal in drei kleinere aufgeteilt werden kann. Wer die Beziehung des Unternehmens zu Winnenden kennt, kann erahnen, dass hier nicht nur trockene Geschäftskonferenzen ablaufen werden, sondern das Auditorium auch sicher für öffentliche Veranstaltungen geöffnet werden wird.

Im Bau ist zurzeit noch das Kundenzentrum, das ebenfalls auf dem Gelände vorgesehen ist. Dieses besteht aus einer Messehalle und fünf Schulungsräumen mit einer Bruttogeschossfläche von rund 6700 Quadratmetern. Die Halle allein hat 800 Quadratmeter Fläche. Herzstück des Gebäudes wird eine Plattform sein, die scheinbar unter der Decke schwebt. Dort sollen die wichtigsten Preise und Auszeichnungen des Unternehmens präsentiert werden, dessen Name in Frankreich offiziell das Synonym für Dampfreinigungsgeräte ist. Die Fußgängerbrücke, die den neuen Komplex mit dem bestehenden Betriebsgelände verbindet, ist 158 Meter lang.

Die Firma Kärcher hat das 130 000 Quadratmeter große Pfleidererareal vor drei Jahren gekauft. In der zentral gelegenen Ziegelei war bereits seit Jahren der Betrieb eingestellt gewesen. Seitdem wurde ein großer Teil der Gebäude abgerissen und für rund 30 Millionen Euro die Neubauten errichtet. Im benachbarten Schwaikheim hat das Unternehmen zudem weitere 15 Millionen investiert.

Im Nordteil des Pfleidererareals wird ein Biotop mit einer Fläche von 20 000 Quadratmetern angelegt bestehend aus Grünflächen, Trockenzonen und mehreren Teichen. Zum Schutz der Pflanzen und Tiere wird das Biotop eingezäunt. Teichhühner, Feuerfalter, Wechselkröten und Zauneidechsen sollen hier künftig leben.