Der Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat sich am Montag über einige Projekte im Bezirk Botnang informiert. Er ist von dem Projekt Ortsmitte begeistert ebenso wie von der neuen Kita.
Botnang - In Botnang ist viel in Bewegung. So lautete das Fazit von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne), nachdem er sich am Montag rund drei Stunden Zeit genommen hatte, um dem Bezirk einen Besuch abzustatten. Alle sechs Wochen ließe er sich einen Nachmittag lang in seinem Wahlkreis über Problemlagen und Erfreuliches informieren.
Das neue Schmuckstück ist die Kita
Die erste Station an diesem Montagnachmittag gehörte für Untersteller definitiv zu letzterer Kategorie. „So, das ist jetzt also das gute Stück“, sagte der Umweltminister freudestrahlend, als er an der neuen Kita an der Kauffmannstraße 35 eintraf. „Das ist wirklich ein Schmuckstück in Botnang.“ Vor etwa drei Wochen hat der Verein Botnanger Kinderbetreuung seinen Betrieb in der ersten Stuttgarter Kita aufgenommen, die in sogenannter Typenbauweise erstellt wurde. Am Beispiel der Einrichtung in Botnang wird derzeit beispielsweise auch in Stammheim an der Ottmarsheimer Straße Platz für 80 Mädchen und Buben geschaffen. An der Kauffmannstraße sollen in naher Zukunft 60 Kinder betreut werden. Aktuell sind es 43 im Alter zwischen ein und sechs Jahren, sagte Kita-Leiterin Rosalia Lipscomb und fügte augenzwinkernd hinzu: „Wir hatten zunächst ein bisschen Angst, dass sich die Kinder hier etwas verloren fühlen würden.“ Nach dem Umzug aus den Räumlichkeiten an der Griegstraße müsse man sich erst einmal an die neue, große Einrichtung gewöhnen. 40 Jahre war die Eltern-Kind-Initiative im Bürgerhaus aktiv. Die interessierte Öffentlichkeit kann am kommenden Samstag, 18. Oktober, das neue Gebäude an der Kauffmannstraße besichtigen. Ab 14.30 Uhr findet ein Tag der offenen Tür statt.
Sparen für einen neuen Ortsbus
Nach der Visite der neuen Kita ging es am Montag für Franz Untersteller zum Busunternehmer Udo Nehr. In seinen Hallen an der Kauffmannstraße 15 berichteten ihm der Gastgeber, Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle und der Vorsitzende des Bürgervereins, Juergen R. Spingler, wie es um den Ortsbus bestellt ist. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagte Spingler. Durchschnittlich würden pro Woche rund 200 vornehmlich ältere Botnanger mit dem Bus fahren. Doch nach etwas mehr als vier Jahren stößt das Fahrzeug allmählich an seine Grenzen. Etwa 140 000 Kilometer habe der Ortsbus mittlerweile auf dem Buckel. „Wir sparen schon einige Zeit auf ein neues Fahrzeug“, sagte Stierle. Zirka 30 000 Euro habe man schon zusammen. Dennoch brauche der Bürgerverein immer noch rund 50 000 bis 60 000 Euro. „Der Bedarf an Ihrem Ortsbus wird sicherlich noch weiter zunehmen“, sagte Untersteller. „Die Menschen werden schließlich immer älter.“ Der Umweltminister riet Spingler, sich einmal an Mercedes-Benz zu wenden und wollte ihm die Kontaktdaten des richtigen Ansprechpartners zukommen lassen.
Das Projekt Ortsmitte schreitet voran
Zu Fuß ging es für Untersteller dann weiter zur Baustelle in der Ortsmitte. Im Frühjahr kommenden Jahres sollen die Arbeiten der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft abgeschlossen sein. Insgesamt sollen rund 50 neue Wohnungen auf dem Areal an der Grieg-, Eltinger und Franz-Schubert-Straße entstehen. Des Weiteren sind unter anderem eine Kindertagesstätte mit sieben Gruppen, Räume für die Stuttgarter Musikschule, eine Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt und eine Diakoniestation geplant. „Zu einer anständigen Ortsmitte gehört aber noch ein Café“, sagte Untersteller. Bezirksvorsteher Stierle versicherte ihm, dass man auf der Suche sei. „Wenn das Projekt Ortsmitte abgeschlossen ist und dann auch noch der Marktplatz saniert ist, sieht das hier sicher toll aus“, sagte der Umweltminister, der sich sehr gut vorstellen könnte, dass dann auch die Griegstraße bis zur Franz-Schubert-Straße für den Verkehr gesperrt werden könnte. „Das ist dann der nächste Schritt“, hofft Stierle.