Blühende Wiesen werden immer seltener – vor allem die Artenvielfalt schwindet. Der Naturschutzbund (Nabu) hat seine Ziele bis zum Jahr 2020 vorgestellt. Foto: dpa

Vor fünf Jahren hat der Naturschutzbund (Nabu) seine Naturschutzziele bis 2015 vorgestellt. Vieles wurde erreicht, so der Nabu-Landesvorsitzende André Baumann. Manches aber auch nicht. Und es gibt neue Herausforderungen, wie die erneuerbaren Energien.

Stuttgart - Vor fünf Jahren hat der Naturschutzbund (Nabu) seine Naturschutzziele bis 2015 vorgestellt. Vieles wurde erreicht, so der Nabu-Landesvorsitzende André Baumann. Manches aber auch nicht. Und es gibt neue Herausforderungen, wie die erneuerbaren Energien. Der Nabu hat deshalb jetzt die Ziele bis 2020 definiert – für die Themenfelder Landwirtschaft, Wald, Moore, Naturverträgliche Energiewende, Grüne Infrastruktur und Natura 2000.

„Naturschutz ist weder grün noch rot, ich appelliere an alle“, sagte Baumann am Donnerstag mit Blick auf die 2016 anstehende Landtagswahl. „Die Bewahrung der Schöpfung ist etwas Urkonservatives“, sagte Baumann in Richtung der Christdemokraten:. Naturschutz habe keine Parteifarbe. Und er hoffe, erwarte und fordere, so Baumann“dass alle an einem Strang ziehen.“

Der vor 50 Jahren in Stuttgart gegründete Landesverband hat in Baden-Württemberg 80 000 Mitglieder und sieht sich als politisches und gesellschaftliches Gewicht. So seien wesentliche Teile der Naturschutzziele bis 2015 in die Naturschutzstrategie des Landes eingeflossen. Am meisten erreicht hat der Verband bei seinem Ziel, zwei neue Großschutzgebiete auszuweisen: Der Nationalpark Schwarzwald ist eröffnet, für das Biosphärengebiet Südschwarzwald werde in wenigen Wochen die Verordnung erlassen.

Am wenigsten erreicht wurde laut Baumann in der Landwirtschaft, auch in der EU-Agrarpolitik. Nirgends schwinde die biologische Vielfalt derart, wie auf Ackerflächen. Der Nabu will nun Vorreiterbetriebe gewinnen, nicht nur biologisch, sondern auch konventionell arbeitende Betriebe, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen. Ähnliches ist im Forst gelungen: Pfullingen, Bad Dürrheim, Hirschberg, Königsfeld, Mönchweiler und der Bundesforstbetrieb Münsinger Hardt auf der Alb bewirtschaften ihre Wälder besonders naturverträglich. Sie verzichten auf Kahlschläge und Chemie und schreiben dennoch schwarze Zahlen.