Sören Eismann erzielte gegen den SV Meppen ein umstrittenes Tor. (Archivbild) Foto: Bongarts

Ein Spieler liegt verletzt am Boden, ein anderer erzielt ein Tor – so geschehen in der Partie Carl Zeiss Jena gegen SV Meppen. Jetzt wird über das Tor heftig diskutiert: War es regulär? Die Regeln sind eindeutig.

Frankfurt/Main - Über das Tor von Carl Zeiss Jenas Sören Eismann wird heftig diskutiert. Der 29-Jährige schnappte sich in der Partie gegen SV Meppen den Ball von einem Gegenspieler und erzielte das zwischenzeitliche 1:2. Das brisante an dem Tor ist, dass währenddessen Eismanns Teamkollege Julian Günther-Schmid verletzt am Boden lag und die Meppener eine Spielunterbrechung herbeiführen wollten. Eismann nutzte die Untätigkeit des Gegners zum Tor.

In den Regeln klar festgeschrieben

So unfair das Tor von Carl Zeiss Jenas Sören Eismann am Samstag in der 3. Liga beim 2:2 gegen den SV Meppen auch war - es war regulär. In Regel 5 der „Fußballregeln 2017/18“ ist klar festgeschrieben, dass allein der Schiedsrichter entscheidet, ob eine Partie wegen einer Verletzung unterbrochen werden muss oder nicht.

Hier ist die Szene zu sehen

Der Unparteiische, am Samstag Benjamin Bläser (Niederzier), hat demnach „das Spiel weiterlaufen zu lassen, bis der Ball aus dem Spiel ist, wenn ein Spieler nur leicht verletzt ist“ oder er hat „das Spiel zu unterbrechen, wenn ein Spieler ernsthaft verletzt ist, und zu veranlassen, dass dieser vom Spielfeld gebracht wird“. Letzteres gilt vor allem bei Kopfverletzungen und solchen, die eine Bewusstlosigkeit nach sich ziehen und unmittelbare, ärztliche Hilfe benötigen.

Eismann nimmt Gegner den Ball ab

Eismann hatte seinem überraschten Gegenspieler Nico Granatowski den Ball stibitzt, als dieser nach einem Zweikampf mit Verletzungsfolge offensichtlich auf den Pfiff des Schiedsrichters zur Unterbrechung gewartet hatte. Der Jenaer Julian Günther-Schmid war verletzt liegen geblieben. Eismann rannte dennoch los und schlenzte den Ball zum zwischenzeitlichen 1:2 ins Tor (58.). Anstatt auf den Pfiff zu warten, hätte Granatowski den Ball auch ins Aus spielen können. Allerdings war vor der Saison auch auf Wunsch der Spieler und Vereine explizit darauf hingewiesen worden, dass nur der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen soll. In der Vergangenheit hatte es sich immer öfter als taktisches Mittel erwiesen, den Ball bei vermeintlichen Verletzungen sofort ins Aus zu spielen oder den Gegner aufzufordern, eben jenes zu tun.