Das ist der aktuelle Foto: Stadt Stuttgart

Bei der Umgestaltung des Löwen-Markts in Weilimdorf prüft die Verwaltung, ob eine Ampel bleiben kann, die SSB will mit dem Bus nicht umziehen.

Weilimdorf - Der Brief der SSB habe sie sehr erbittert, sagte die Grünen-Bezirksbeirätin Annekathrin Essig neulich bei der Abschlussveranstaltung Zukunftsoffensive Nahversorgung. Bislang war man in Weilimdorf davon ausgegangen, dass im Zuge der Umgestaltung des Löwen-Markts die Bushaltestellen der Linie 90 an den Löwenplatz verlegt werden. „Das hat der Bezirksbeirat einmütig so beschlossen“, sagt die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Nun hat die SSB aber in besagtem Schreiben mitgeteilt, dass der Bus in Richtung Giebel auch weiterhin in der Glemsgaustraße halten soll.

„Die SSB reißt sich nicht um die Verlegung, aus unserer Sicht würde der Bestand ausreichen“, erklärt SSB-Sprecher Hans-Joachim Knupfer. Zumindest mit der Verlegung der Haltestelle in Richtung Korntal, die an der Solitudestraße näher zum Löwen-Markt rücken soll, hat sich das Verkehrsunternehmen abgefunden. Die aus Giebel kommenden Busse werden künftig von der Glemsgaustraße rechts in die Solitudestraße abbiegen und am Kreisverkehr wenden. Das koste zusätzliche Zeit, die man mit der aktuellen Anzahl eingesetzter Busse nicht habe. Zudem komme es „erfahrungsgemäß zu großen Orientierungsproblemen“ bei den Fahrgästen, wenn die Busse in beide Richtungen an derselben Haltstelle abfahren, schreibt die SSB. Und schließlich reiche der Platz dort nicht aus, wenn Busse in beide Richtungen gleichzeitig die Haltestelle anfahren. „Man muss die Kombination von Kreisverkehr, Zebrastreifen und Bushaltestelle unter einen Hut bekommen“, sagt Hans-Joachim Knupfer. Diese Nachteile sind auch dem Stadtplanungsamt bekannt.

Die Schulwegesicherheit muss gewährleistet werden

Dem gegenüber stünde aber der Vorteil, allen Fahrgästen eine ordentlich ausgestattete Bushaltestelle in optimaler Lage zur Stadtbahn anbieten zu können, sagt Arne Seyboth, Leiter der Verkehrsplanung. Deshalb sei diese Frage noch offen – aber auch unabhängig von der Gestaltung des Löwen-Markts. Offen ist derzeit auch noch, ob an der Abzweigung der Solitude- zur Glemsgaustraße die Ampel beibehalten wird oder nicht. Das erklärte David Hueber vom Tiefbauamt, als er den Teilnehmern eines Stadtrundgangs der SPD -Gemeinderatsfraktion am vergangenen Freitag die aktuellen Pläne der Verwaltung präsentierte.

Der Leiter der Straßenverkehrsbehörde Bernd Eichenauer bestätigt, dass in dieser Frage noch Gespräche zwischen den Ämtern laufen: „Wir prüfen intensiv, ob es möglich ist, die Ampelanlage sinnvoll zu betreiben.“ Die Schulwegesicherheit müsse gewährleistet werden; gleichzeitig gelte es zu beachten, dass sich die Autos nicht von der Ampel bis in den Kreisverkehr zurückstauen, so Eichenauer: „Dann kommt der Verkehr in allen zuführenden Straßen zum Erliegen, und das will natürlich keiner.“ Der Abstand zwischen Ampel und Kreisverkehr entspreche nicht den Richtlinien, man müsse aber neben dem Verkehrsfluss auch die Menge der Fußgänger sowie die Radverkehrsführung berücksichtigen. Deswegen wolle man mit einer endgültigen Entscheidung warten, bis der Radbeauftragte der Stadt aus dem Urlaub zurück sei, sagt Eichenauer. Klar sei aber auch jetzt schon eines: „Unstrittig ist der Kreisverkehr an der Pforzheimer Straße.“

Zunächst muss jedoch das Geld dafür im Doppelhaushalt 2016/17 eingestellt werden. Und da sieht der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion Martin Körner auch die Verwaltung in der Pflicht, wie er vor Ort betonte: „Unsere Erwartung ist, dass die Mittel im Verwaltungsentwurf für den Haushalt drinstehen.“ An das Thema Löwen-Markt müsse endlich ein Knopf dran gemacht werden, so Körner.