Eltern und Erzieher wünschen sich auf dem Spielplatz mehr Geräte für Kinder unter drei Jahren. Amtsleiter Volker Schirner bietet Gespräche an. Foto: Benjamin Schieler

Für Kleinkinder fehlen am Falbenhennenplatz Attraktionen. Die Stadt stellt nun Nachbesserungen in Aussicht. Die Initiative „Stuttgarts Süds Eltern stehen auf“ will sich nun insgesamt um eine Verbesserung der Spielplätze in der Stadt bemühen.

S-Süd - Mit der Einweihung des umgestalteten Falbenhennenplatzes endete Ende Juli eine lange Geschichte. Die Bemühungen um eine Aufhübschung gehen bis ins Jahr 2008 zurück. Sie hatten sich unter anderem wegen eines Einspruchs eines Anwohners beim Regierungspräsidium verzögert. Der Verschönerung des Spielplatzes fieberten auch die Erzieherinnen der benachbarten Kinderkrippe Kleine Hilla entgegen. Dort ist man mit dem Resultat nur eingeschränkt glücklich.

Enttäuschung bei der benachbarten Krippe

In Via, der katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit der Diözese Rottenburg-Stuttgart, betreut an der Olgastraße 120a in sechs Gruppen 60 Kinder unter drei Jahren. Wegen eines fehlenden Außenbereichs müssen diese zum Toben in den öffentlichen Raum ausweichen. „Deswegen haben wir uns auf den Spielplatz gefreut und waren hinterher etwas enttäuscht“, sagt Simone Päffgen.

Die Leiterin der Kleinen Hilla will nicht den Eindruck vermitteln, die Umgestaltung sei völlig misslungen. „Der Platz ist viel schöner und größer als vorher, besonders die Natursteine und der Sandkasten gefallen uns.“ Als Mangel empfindet sie aber, dass Kleinkindergeräte fehlen. Sie vermisst zum Beispiel eine Babyschaukel oder Wackeltiere mit Feder; die Wasserpumpe könnten Jüngere nicht bedienen, weil sie nicht groß und stark genug seien. Das Fazit der Krippenleiterin: „Der Spielplatz ist für Kinder unter drei Jahren praktisch nicht nutzbar.“

Ähnlich empfindet das Verena Schampaul aus dem Elternbeirat der Kleinen Hilla. Sie wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft des Platzes und hat die Entwicklung in den vergangenen Jahren permanent verfolgt. Als die Kinder erstmals auf den neuen Spielplatz gekommen seien, hätten viele intuitiv nicht gewusst, was sie dort anstellen sollen, berichtet Schampaul und findet es „schade, dass die Krippe nicht in die Umgestaltung einbezogen wurde“. Den Vorwurf will Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes aber nicht gelten lassen. Er spricht von „umfänglichen Abstimmungen“ mit unterschiedlichen Stellen und Institutionen, Eltern und Krippen-Vertreter hätten zudem die Möglichkeit gehabt, sich von sich aus einzubringen, zum Beispiel in den öffentlichen Sitzungen des Bezirksbeirats.

Amtsleiter stellt Nachbesserungen in Aussicht

Unabhängig davon stellt Schirner Nachbesserungen am Falbenhennenplatz in Aussicht. „Wir sind offen für Ergänzungen, so lange sie nicht die ganze Platzgestaltung infrage stellen“, sagt der Amtsleiter und bietet Gespräche an. „Wir haben da noch Möglichkeiten.“

Holger Ament wird diese Aussage mit Interesse vernehmen. Der Inhaber eines Piercingstudios an der Olgastraße sucht in Facebook Mitstreiter für die Initiative „Stuttgart Süds Eltern stehen auf“, weil ihm die Zustände auf den innerstädtischen Spielplätzen insgesamt missfallen. Für ihn geht die Umgestaltung des Falbenhennenplatzes auf „eine Fehlplanung“ zurück. Sein Problem sind aber weniger fehlende Geräte. Er hat scharfe Kanten an Granitsteinen ausgemacht. „Das ist richtig gefährlich.“