Fairtrade bezeichnet den Handel zu fairen Bedingungen – nicht nur bei Lebensmitteln. Foto: dpa

Schokolade, Kaffee, Bananen: Viele assoziieren den Begriff Fairtrade mit Lebensmitteln. Dabei werden auch die Rohstoffe in Smartphones unter schlechten Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern gefördert. Wie gut kennen sich die Vaihinger Anwohner mit dem Thema Fairtrade aus?

Stuttgart Vaihingen - Am Samstag, 26. September, sammelt der Weltladen am Vaihinger Markt 11 von 10 Uhr bis 13 Uhr alte Mobiltelefone. Das Geschäft will darauf aufmerksam machen, dass viele Elektrogeräte Rohstoffe enthalten, die in Entwicklungsländern abgebaut werden. Aber wie gut kennen sich die Vaihinger mit Fairtrade aus, also dem Handel zu fairen Bedingungen?

Margarete Wäckerle

„Wir in Deutschland sind so reich, da sollten wir uns nicht an armen Ländern bereichern. Es ist wichtig, dass überall auf der Welt gerechte Löhne und Standards eingehalten werden können. Ich versuche immer, auf das Fairtrade-Siegel zu achten. Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein – aber besser als nichts.“

Joelle Haas

„Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass Technik auch zum fairen Handel gehören kann. Klar, Schokolade und Honig habe ich schon mit Fairtrade-Siegel gekauft. Aber bei Handys war mir das bis jetzt nicht bewusst. Ich hatte schon fünf Mobiltelefone – die alten liegen alle noch bei mir zu Hause.“

Franz Borgerding

„Ich finde Fairtrade gut. Wer ein Produkt herstellt, sollte einen gerechten Anteil daran bekommen. Das gilt auch für die Herstellung von Handys. Aber viele Unternehmen, die unter dem Fairtrade-Siegel verkaufen, sind nicht echt.“

Nicole Märkle

Fairer Handel ist eine gute Sache. Doch viele Familien haben nicht das Geld, um Fairtrade-Produkte zu kaufen. Wenn es sich anbietet, dann kaufe ich gerne faire Lebensmittel. Ich achte aber auch darauf, Produkte aus der Region zu nehmen und die Leute aus der Umgebung zu unterstützen, zum Beispiel auf dem Vaihinger Markt. Dort kann ich mich direkt mit den Verkäufern unterhalten – bei Fairtrade muss ich mich auf das Siegel verlassen.“

Sophia Kern

„Die Bedingungen, unter denen das Kupfer für die Handys abgebaut wird, sind echt schlimm. Statt meinem Smartphone hätte ich mir lieber ein Fairphone gekauft. Das ist ein Smartphone, das unter fairen Bedingungen hergestellt wird. Leider gab es das damals noch nicht. Wenn ich wüsste, dass das Fairphone nicht wie jedes andere Handy nach drei Jahren kaputt geht, dann würde ich den teureren Preis dafür in Kauf nehmen.“

Nico Knobel

„Es ist wirklich eine Frechheit, wie Kakao- und Kaffeebauern in Entwicklungsländern ausgebeutet werden. Fairer Handel ist ein Schritt in die richtige Richtung. Leider betrifft es aber nicht alle Bauern und funktioniert auch noch nicht hundertprozentig. Momentan bin ich Student und kann mir die teuren Fairtrade-Produkte nicht leisten. Aber wenn ich mit meinem Studium fertig bin, gebe ich mein Geld gerne dafür aus.“