Die Angeklagte gestand die Vorwürfe im Prozess, bestritt aber eine Tötungsabsicht. Foto: dpa

Eine 33-Jährige ist in Ulm zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie zweimal versucht haben soll, Menschen durch Brandstiftung zu töten. Ihre Ziele waren ein türkischer Supermarkt und eine Asylunterkunft.

Ulm - Weil sie zweimal versucht haben soll, Menschen durch Brandstiftung zu töten, ist eine 33-Jährige in Baden-Württemberg zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Ulm sprach die Frau am Dienstag wegen versuchten Mordes in insgesamt 44 Fällen sowie Brandstiftung und versuchter Brandstiftung schuldig, wie ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Frau sei wegen einer Persönlichkeitsstörung und einer Alkoholsucht vermindert schuldfähig gewesen.

Brand durch Passanten zufällig entdeckt

Ihr wurde vorgeworfen, im September 2018 im baden-württembergischen Geislingen an der Steige Müllsäcke vor einem türkischen Supermarkt angezündet zu haben. Zudem soll sie im gleichen Monat in Bad Überkingen versucht haben, ein Feuer an einer Asylunterkunft zu legen. Bei beiden Taten habe die 33-Jährige Tote in Kauf genommen, erklärte die Strafkammer zur Urteilsbegründung. Beim ersten Feuer habe die Frau gewusst, dass über dem Supermarkt Menschen wohnten.

Dieser Brand wurde durch Passanten zufällig entdeckt und konnte durch feuchte Decken erstickt werden. Er hatte sich bereits auf den unteren Bereich des Gebäudes ausgebreitet. Bei der zweiten Tat versuchte die 33-Jährige laut Anklage, mit Grillanzünder an einer Holztür in einer Asylbewerberunterkunft Feuer zu legen. Das Feuer ging von selbst aus, noch bevor es auf das Gebäude übergreifen konnte. Bei beiden Bränden wurde niemand verletzt. Die Angeklagte gestand die Vorwürfe im Prozess, bestritt aber eine Tötungsabsicht.