Uli Hoeneß legt sich den Bayern-Schal wieder um. Foto: dpa

Im Januar könnte Uli Hoeneß Freigänger werden. Sein neuer Job bei FC Bayern wartet schon auf ihn: Der frühere Präsident soll sich um die Vereinsjugend verdient machen.

München - Die Rückkehr von Uli Hoeneß zum FC Bayern naht. Schon im Januar könnte der wegen Steuerhinterziehung inhaftierte ehemalige Präsident wieder beim deutschen Fußball-Rekordmeister wirken: Als Freigänger in einer neuen Rolle. „Es war sein eigener Wunsch, im Nachwuchsbereich zu arbeiten. Das heißt, er wird einen Anstellungsvertrag mit der FC Bayern München AG unterzeichnen“, sagte Präsident Karl Hopfner am Mittwoch in München.

Man hoffe, dass er im Januar beginnen könne. „Da freuen wir uns alle drauf. Ich glaube, das ist für ihn eine unwahrscheinliche Erlösung, wenn er hier wieder in einen anderen Rhythmus reinkommt und auch wieder unter uns sein kann“, meinte Hopfner.

Im Rahmen der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Matthias Sammer bis 2018 betonte auch der Sportvorstand seine Freude über eine nahende Rückkehr des langjährigen Bayern-Machers. „Zum jetzigen Zeitpunkt hoffe ich aber einfach nur, dass es ihm gut geht“, sagte Sammer. Wenn dann alles so weit geregelt und Hoeneß wieder beim Verein sei, sei man froh.

Nur zum Schlafen hinter Gitter

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Am 2. Juni musste er ins Gefängnis, am 20. September bekam er seinen ersten Ausgang. Wann Hoeneß Freigänger wird, kommentieren die Justizbehörden nicht. Freigänger können tagsüber außerhalb des Gefängnisses arbeiten und müssen nur zum Schlafen hinter Gitter. Mehrtägige Abwesenheiten oder gar Auslandsreisen kommen allerdings nicht infrage.

Seit Monaten wird spekuliert, dass der 62-Jährige bald wieder tagsüber bei seinem ehemaligen Club arbeiten könnte. Hoeneß war bis zu seinem Rücktritt Mitte März 2014 Vereinspräsident und Aufsichtsratschef beim deutschen Fußball-Branchenprimus. Wie genau Hoeneß’ Rolle in der Jugendabteilung aussieht, wird sich zeigen. „Welche Aufgaben er dort im Nachwuchsbereich übernehmen wird und wo er seine Schwerpunkte setzen möchte, das muss mit ihm dann besprochen werden“, sagte Hopfner. Aber das sei Aufgabe des Vorstandes.