Die Stadt hat jetzt ihren Etat für das kommende Jahr verabschiedet. Foto: Pascal Thiel

Mit maßvollen Veränderungen hat der Gemeinderat den Haushalt für das nächste Jahr verabschiedet. Ein großer Teil der Debatte ist bereits vorab bei einer Klausurtagung geführt worden.

Uhingen - Bürgermeister Matthias Wittlinger hatte mit Blick auf den verabschiedeten Etat ein dickes Lob für sein Ratsgremium parat: „Ich bin wirklich stolz, dass wir das in Uhingen so gut und diszipliniert hinbekommen.“ Widersprechen lässt sich dem Rathauschef der 14 000-Einwohner-Stadt in der Tat nicht. Denn so schnell, wie die Kämmerin Kathrin Vater die erst am gleichen Nachmittag beschlossene Senkung der Kreisumlage um 1,4 Punkte auf nun 34,1 Prozent in das Planwerk eingerechnet hatte, so konstruktiv befassten sich die Fraktionen am vergangenen Freitagabend mit den Haushaltsanträgen.

Nachdem ein großer Teil davon bereits in den zuständigen Ausschüssen vorberaten worden war, gab es nur noch zu einigen wenigen Punkten Erklärungsbedarf. So änderte sich an den von der Verwaltung im Etatentwurf vorgeschlagenen Investitionen denn auch nicht mehr allzu viel – und schon gar nicht nach oben. Vielmehr wurden einige Posten im Zuge der Beratungen gestrichen, mit einem Sperrvermerk versehen oder auf 2018 verschoben, unter anderem die Planungen für die künftige Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes Kirchstraße 1 sowie für die vorgesehene Kindergartenerweiterung in Uhigen-Nord oder der Bau einer Brücke am Butzbach.

Schwerpunkte Sportstättenentwicklung und Wohnungsbau

Damit der Verwaltung die Hände nicht ganz gebunden sind oder um sich etwaige befristete Zuschüsse nicht durch die Finger gleiten zu lassen , kam man jedoch überein, konzeptionelle Vorplanungen zu gestatten. Eine endgültige Entscheidung über die jeweiligen Vorhaben soll dann getroffen werden, wenn diese Entwürfe vorliegen. Ein Schwerpunkt, das machten die Sprecher aller Ratsfraktionen deutlich, soll neben der Sportstättenentwicklung auf den Geschosswohnungsbau gelegt werden.

Neben dem Projekt „Uigo“ in der Stadtmitte – dort entstehen 55 Einheiten – werden von einem Investor im Areal „Hinter der Mühle“ weitere 45 Wohnungen errichtet. Der dritte Bauabschnitt im Weilenberger Hof soll unter Beteiligung der Bürgerschaft ebenfalls in Angriff genommen und im Einverständnis mit der dort bereits lebenden Bevölkerung realisiert werden. Hinzu kommen etliche Sanierungsmaßnahmen am Straßen- und Kanalnetz sowie, als weiterer wichtiger Punkt, die Schaffung von Park-and-ride-Plätzen für Bahnkunden an der Eisenbahnstraße.

Das Ergebnis wird wohl besser ausfallen als zunächst gedacht

Insgesamt sind jetzt knapp 6,9 Millionen Euro an Investitionen in den Etat 2017 eingeplant: 200 000 Euro weniger als ursprünglich von der Verwaltung vorgesehen. Ausschlaggebend dafür, dass im Ergebnishaushalt ein Plus von 300 000 Euro und nicht wie ursprünglich erwartet ein Minus von 600 000 Euro entsteht, ist dies allerdings nur zu einem geringen Teil. Viel mehr fällt ins Gewicht, dass der Haushaltserlass des Landes die Kommunen besser stellt als ursprünglich erwartet – und eben, dass die Kreisumlage abgesenkt wurde.

„Wir sind mit unserem dritten doppischen Haushalt gut unterwegs“, betonte Matthias Wittlinger unter dem zustimmenden Nicken der Räteschaft. Dass Uhingen schon früh auf das neue System umgestellt habe, mache aus heutiger Sicht Sinn. „Denn die ersten beiden Jahre, sind, da die Vergleichszahlen fehlen, schon eine Art Blindflug“, räumte er unumwunden ein.