Die Polizei hat die Ermittlungen am Tatort in Istanbul übernommen, dort war zuvor eine Bombe explodiert. Foto: AP

In der gespannten Lage in der Türkei ruft eine Bombenexplosion im Istanbuler Berufsverkehr sofort Ängste hervor. Doch zum Glück handelt es sich nur um einen kleinen Sprengsatz.

Ankara - Bei der Explosion in der türkischen Millionenmetropole Istanbul am Dienstagabend hat es sich um einen Bombenanschlag gehandelt. Die Polizei gehe davon aus, dass der Sprengsatz der Einsatzpolizei gegolten habe, deren Bus kurz vor der Detonation vorbeifuhr, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Es sei unklar, wer die Bombe am Straßenrand im europäischen Stadtteil Bayrampasa versteckt habe. Nach Angaben des Istanbuler Gouverneurs Vasip Sahin war bei der Detonation ein Mensch leicht verletzt worden. „Wir sind dankbar, dass kein Menschenleben verloren wurde“, sagte er.

Sahin sagte, der Vorfall werde untersucht. Nach der Detonation am Dienstagabend waren die Straßen in der Umgebung vorübergehend abgesperrt und der Metroverkehr der nahegelegenen Linie auf eine Spur umgeleitet worden. Am Mittwoch lief der Verkehr wieder normal.

Der Zustand des Verletzten ist nicht ernst

Dogan zeigte aus einer Überwachungskamera stammende Bilder der Explosion, die wie ein Feuerwerk aussah. Auf den Bildern war ein weißer Van mit kaputter Windschutzscheibe auf der Überführung zu sehen. Die staatliche Agentur Anadolu berichtete, einer der Verletzten sei ein 36-jähriger Mann. Sein Zustand sei aber nicht ernst. Es war zunächst nicht klar, ob er bei der Explosion im Auto saß.

Die Türkei ist nach mehreren Terroranschlägen in den vergangenen Monaten in erhöhter Alarmbereitschaft. Im Oktober hatte ein verheerendes Attentat auf eine kurdische Friedenskundgebung in Ankara rund 100 Menschen in den Tod gerissen. Zuvor hatte es bereits im Juli in Suruc an der türkisch-syrischen Grenze einen Anschlag mit 30 Toten gegeben. Bei beiden Anschlägen wurde die Terrormiliz Islamischer Staat als Urheber verdächtigt.

Gleichzeitig flammte nach dem Anschlag von Suruc auch der bewaffnete Konflikt der türkischen Regierung mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK wieder auf. Der PKK wurden in der Vergangenheit ebenfalls Bombenanschläge zugeschrieben. In Istanbul ist darüber hinaus die linksextremistische Gruppe DHKP-C aktiv.