Die Stuttgarter Straßenbahnen AG meldet Halbzeit bei der U 12 zum Hallschlag. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Michele Danze

Stuttgarter Straßenbahnen AG meldet Halbzeit bei der U 12 zum Hallschlag – Weiterer Abschnitt zum Neckar ist genehmigt.

Stuttgart - Zwei Drittel der neuen Stadtbahngleise sind bereits mit dem betonierten Untergrund verschraubt. Die graue Masse wird zum Teil schon von Substrat verdeckt. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG wird die zwei Kilometer lange Strecke begrünen. Aus bisher 25 werden dann 27 Kilometer „Rasengleise“ im Stadtgebiet, sagt Markus Zwick beim Pressetermin zur Halbzeit der Bauarbeiten. Die „feste Fahrbahn“ aus Beton sei zwar doppelt so teuer wie der Bau mit Gleisschotter, doch dafür wird dem Material eine mehrfach längere Haltbarkeit bescheinigt. „Langfristig ist das günstiger“, sagt SSB-Projektleiter Markus Zwick.

Zu Beginn des Stadtbahnbaus war der Aufschrei groß, denn zwischen der überdimensionierten Löwentorstraße mussten auf dem zwischenliegenden Grünstreifen Bäume gefällt werden. Mit dem Gleisgrün und mehr als 200 neuen Ahorn- und Lindenbäumen sowie Säuleneichen schafft der städtische Stadtbahnbetrieb entlang der Strecke einen Ausgleich. Die ersten Schattenspender sollen noch vor Weihnachten ihren Platz finden. Die Straße wird künftig je Richtung nur noch eine 3,25 Meter breite Spur haben. Drei neue Kreisverkehre sollen den Weg in die und aus den Wohngebieten ohne Ampelstopp erleichtern. Links und rechts wird es je einen 1,85 Meter breiten Radweg geben, sagt Oberbauleiter Dieter Kühnle, daneben einen je zwei Meter breiten Gehweg. Vor der vorläufigen Endhaltestelle Hallschlag müssen sich Fußgänger und Radfahrer das Trottoir dann teilen.

Verbindung vom Hallschlag in die Stadt ist wichtig

25 Millionen Euro werden in den Schienenanschluss des Wohngebiets Hallschlag und den Straßenbau (drei Millionen) investiert. Dafür gibt es die vier neuen Haltestellen Löwentor, Züricher Straße, Riethmüllerhaus und Hallschlag und Stadtbahnen, die künftig im Zehn-Minuten-Takt zwischen Möhringen und Hallschlag ihren Weg durch die City nehmen werden. Zu den Hauptverkehrszeiten geht es montags bis freitags noch weiter, bis nach Vaihingen.Für die Bewohner des Hallschlags ist vor allem die Verbindung in die Stadt wichtig. Sie beschleunigt sich um rund 50 Prozent. „Bis zum Hauptbahnhof sind es dann nur noch zwölf Minuten“, sagt Kühnle.

Zur Halbzeit dieses Bauabschnitts steht die Weiterführung bis Aubrücke über den Neckar in Münster und den Anschluss an den dortigen Bestand bereits fest. Die Baugenehmigung ging am 7. November ein, die Zuschussfreigabe des Bundes für diesen 66,8 Millionen Euro teuren Tunnelabschnitt war bereits im Haus.

500 Meter Lärmschutzwall müssen die SSB entlang der Löwentorstraße auf dem Weg nach Münster für die Stadtbahn graben. Sie wird in einem Trog laufen, auf dem eine Lärmschutzwand sitzt. Auch hier fallen 150 Bäume. Als Ausgleich wird am Südufer des Max-Eyth-Sees ein versiegeltes Stück renaturiert werden. Bereits in den nächsten Wochen will die Straßenbahn AG diese Bauarbeiten ausschreiben, im Frühjahr mit Kanalverlegung und im Sommer 2013 mit dem Tunnelbau beginnen. Dreieinhalb Jahre sind kalkuliert. Der Anschluss an das bestehende Netz jenseits des Neckars soll damit bis 2016 geschafft sein.