Siegtorschütze gegen Dortmund: Plattenhardt (links) mit Kollege Haraguchi. Foto: AP

Bundesliga-Spieler Marvin Plattenhardt aus Filderstadt hat Ärger mit der AfD. Grund hierfür ist ein auf Twitter kursierendes Bild.

Berlin - Abwehrspieler Marvin Plattenhardt aus Filderstadt hätte aktuell eigentlich gut lachen. Er ist mit seinem Klub Hertha BSC klar auf Europa-Kurs. Plattenhardts fulminantes Tor sicherte der „Alten Dame“ am Samstag den 2:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund. Der ehemalige Spieler des SSV Reutlingen ist zudem dadurch in einer Liste mit Superstar Leonel Messi zu finden. Denn: Seit der Saison 2015/16 können europaweit nur Plattenhardt (fünf Treffer) und Miralem Pjanic (Juventus Turin, sechs Treffer) eine solche Trefferquote bei direkten Freistößen vorweisen wie der Argentinier (sechs direkte verwandelte Freistöße).

Plattenhardts Twitter-Ärger mit der AfD

Doch der 25 Jahre alte Filderstädter steht aktuell nicht deswegen in den Schlagzeilen, sondern wegen eines von der AfD Berlin getwitterten Fotos. Das Bild war bei einer Sponsoren-Veranstaltung entstanden. Plattenhardt hatte den Abgeordneten Frank Scheermesser, der sich schon am 18. Februar nach Herthas 1:1 gegen Bayern München bereits mit Salomon Kalou öffentlichkeitswirksam ablichten ließ, nicht als AfD-Politiker erkannt. Unmittelbar nach dem Spiel, das Plattenhardt mit seinem Tor zum 2:1 (71.) entschieden hatte, hatte die AfD-Fraktion Berlin ein Foto mit dem Linksverteidiger und Scheermesser veröffentlicht.

Hertha BSC will Plattenhardt unterstützen

Der ehemalige Juniorennationalspieler behält sich nun im Twitter-Ärger mit der AfD juristische Schritte vor. „Ich kann dort nicht persönlich hingehen und sagen: Löscht das Foto! Wenn überhaupt muss man da den Rechtsanwalt einschalten“, sagte Plattenhardt beim Auslaufen am Sonntag nach dem Heimsieg gegen Borussia Dortmund. „Foto bitte sofort löschen! Ich hatte keine Ahnung, wer sich da mit mir fotografieren lässt! Ich distanziere mich klar!“, hatte Plattenhardt schon am Samstag getwittert. „Es ist nicht korrekt, so etwas zu posten. Ich habe reagiert, das war der richtige Schritt. Jetzt schauen wir mal, wie die Sache die nächsten Tage verläuft“, sagte der frühere Junioren-Nationalspieler am Sonntag. Hertha kündigte an, den Linksverteidiger im Falle einer juristischen Auseinandersetzung unterstützen zu wollen.