Premiere beim Marktplatzturnier: Der neue TVB-Torwart Yunus Özmusul Foto: Baumann

Der Torhüter Yunus Özmusul von Handball-Bundesliga-Aufsteiger TVB 1898 Stuttgart feiert seine Premiere beim Marktplatzturnier in Esslingen. „Ich bin glücklich, dass ich die Möglichkeit habe, in Deutschland zu spielen“, sagt der 26-Jährige.

Esslingen - Für Yunus Özmusul, den neuen Torhüter von Handball-Bundesligist TVB 1898 Stuttgart war das Marktplatzturnier nicht nur der erste Härtetest gemeinsam mit seinem Team gegen die nationale Konkurrenz. Es war auch ein kleiner Kulturschock. Der Türke kennt aus seiner Heimat, wo er für Clubs aus Ankara und Besiktas Istanbul auflief, weder Fachwerk noch früh-gotische Kirchen; auch Handball-Turniere im Freien gibt es nicht.

Den Schock scheint er schnell überwunden zu haben. Für Özmusul ging mit dem Engagement in Bittenfeld ein Traum in Erfüllung. „Ich bin glücklich, dass ich die Möglichkeit habe, in Deutschland zu spielen“, sagt der Torhüter zu seiner ersten Auslandsstation, „die Handballkultur ist großartig. So was gibt es in der Türkei nicht – jeder träumt davon, hier zu spielen.“

Vom Niveau, das ihn in der Bundesliga erwartet, konnte sich der 26-Jährige in Esslingen ein erstes Bild machen. Gegen den späteren Finalisten HSV Hamburg, der im Endspiel den Füchsen Berlin mit 7:8 nach Siebenmeter-Werfen unterlag, musste der Torhüter von der Bank aus zugucken. Am Ende verlor das Team von Trainer Thomas König gegen die Hansestädter 16:21. König relativierte das Ergebnis: „Man muss auch sehen, mit was für einer Truppe wir gespielt haben.“ Alexander Heib (Schulterverletzung) und Neuzugang Michael Spatz (Daumenverletzung) fehlten, die angeschlagenen Simon Baumgarten, Florian Schöbinger, Martin Kienzle, Dominik Weiß und Lars Friedrich kamen nur sporadisch zum Einsatz.

König betonte jedoch auch, dass sein Team bis zum Bundesligastart am 21. August gegen die HSG Wetzlar (19.45 Uhr/Scharrena) „einen Schritt weiter“ kommen müsse. Auch auf dem Spielermarkt will der TVB noch einmal zuschlagen: Gesucht wird ein Rückraumspieler, der sowohl links als auch rechts eingesetzt werden kann. „Wir sind in Gesprächen, können aber noch nichts Konkretes vermelden“, sagt TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt.

Ein anderes Problem sind die zahlreichen Verletzten. „Mit sechs gesunden Spielern im Training ist es nicht sinnvoll, taktische Dinge einzuüben“, meint TVB-Coach König, der auch im zweiten Spiel beim Marktplatzturnier nur eine Rumpftruppe zur Verfügung hatte. Gegen den Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim (19:21) ging der TVB deshalb als Verlierer vom Platz. Eingreifen durfte dabei dann auch Yunus Özmusul – und der gab sich keine Blöße, zeigte, wie sein Partner im TVB-Tor, Dragan Jerkovic, eine gute Leistung.

Auch wenn es beim Aufsteiger vor Saisonbeginn personell klemmt, zumindest auf der Torhüterposition scheinen die Bittenfelder gut aufgestellt zu sein. Wer dann letztlich zwischen den Pfosten steht? Thomas König lässt sich nicht in die Karten schauen: „Die Position ist offen. Der Bessere spielt.“